Auf einer einsamen Felseninsel am südamerikanischen Kap der guten Hoffnung, gehen der ehemalige Goldgräber Will Denton (KIRK DOUGLAS) und 2 weitere Einsiedler ihrer Arbeit als Leuchtturmwächter nach. Das friedliche Dasein der 3 Männer wird empfindlich gestört, als eine Galone in die Bucht einparkt. Während sich der alte Leuchtturmwächter (FERNANDO REY) mit seinem jugendlichen Gehilfen aufmacht den unerwarteten Besuch persönlich einen guten Tag zu wünschen, bleibt Denton auf dem Turm, um sich per Fernrohr einen Überblick zu verschaffen. Was Denton aus sicherer Entfernung miterleben muss, ist der 1. Schock dieses genialen Streifens. Die zuerst regungslos auf Deck rumlungernde Besatzung beginnt plötzlich damit, die beiden harmlosen Landratten aufs brutalste zu massakrieren. Captain Kongre (YUL BRYNNER) besteigt das Deck und setzt samt Wallach und seinen blutrünstigen Höllenhunden auf das vulkanische Eiland über. Ziel ist der Leuchtturm, mit dessen Hilfe die Piraten Nachts Handelsschiffe an die felsige Küste locken wollen, um zu killen und zu plündern.
Dieses schändliche Vorhaben gelinkt den Rabauken auch einmal, aber Captain Kongre hat seine Rechnung ohne Will Denton gemacht.
THE LIGHT AT THE EDGE OF THE WORLD ist schwer mit Worten zu beschreiben. Als ich den Film erstmals als Kind gesehen habe, war ich doch etwas traumatisiert, verwirrt und abgestossen. In der Erwartung einen weiteren bunten Seeräuberfilm bestaunen zu dürfen, wurde ich vom Regisseur pausenlos getollschockt. In verstörender Erinnerung ist mir der Streifen trotzdem geblieben. Da im TV ausschliesslich "cut" ausgestrahlt, besorgte ich mir die britische DVD und sieh an, ein kleines Meisterwerk entfaltete sich. Über den Film könnte ich bis zum Abwinken referieren, ich versuche es kurz zu machen. Eigentlich handelt es sich nicht um einen Piratenfilm, eher um eine Geschichte a la "Graf Zarrof-Genie des Bösen". Das Subgenre Menschenjagd ist gemeint, ich nenne mal kurz einige schöne Vertreter dieses selten besprochenen Genrebastards : "Millionenspiel"(Regie:Tom Toelle),"Open Season"(R:Peter Collinson) oder "Hard Targets"(R:John Woo). DAS LICHT AM ENDE DER WELT ist ein Paradebeispiel für die Veränderung (ganz klar beinflusst durch den Italo Western) des zeigbaren im Mainsteamkino.
Ende der 60er Anfang der 70er Jahre kamen solche Filme in die Lichtspielhäuser. Mindestens 2 bekannte Gesichter, oder sogar Stars erstaunten den Kinogänger, da dieser seine Lieblinge noch nie in so gewalttätigen Filmen ertragen musste. Als Beispiele nenne ich mal "Soldier Blue", "Hunting Party" oder "Bonnie And Clyde". Hier haben wir nun (den leider viel zu früh vom Krebs dahingerafften) Yul Brynner als absolut charismatischen hinterfotzigen Anführer der Piratenbrut und Kirk Douglas als Hero mit nicht ganz unbefleckter Weste. Was diese Vollblutmimen hier abliefern, muss man einfach gesehen haben. Ein 122 Minutenduell bis zum Verrecken, einfach toll. Auch der ungewönliche Look der barbarischen Freibeuter verdient Erwähnung. Ein grosser Teil der Horde sieht indianisch aus, was wenn man sich den Ort der Handlung betrachtet, durchaus logisch erscheint. Unter den Piraten kann der Fan auch den einen oder anderen Spaghettiwestern Veteranen (z.B. Aldo Sambrell) leicht erkennen. Die Splattersequenzen und die an Tiersnuff erinnernde Szene mit Dentons Meerkätzchen, halte ich bei einer solchen Produktion auch heute noch (lange vor "Fulci" und "Deodato") für äusserst gewagt. Der Film soll übrigens auf einer Geschichte von "Jules Verne" basieren, was mich doch etwas hüsteln lässt.
DAS LICHT AM ENDE DER WELT ist meine persönliche Empfehlung für Cineasten die nach unbekannten Schätzen buddeln. Bei diesem Reisser werdet ihr fündig Männer!
Johooo und ne Buddel voll Rum ...