Emmet Otter und seine Mutter Ma Otter sind - nun ja , Otter eben . Sie wohnen zusammen an einem großen Fluß in den Südstaaten und leben mehr schlecht als recht von Gelegenheitsarbeiten . Als Weihnachten wieder einmal näher rückt , erfahren sie von einem Talentwettbewerb in der nächsten Stadt , bei dem man 50 Dollar gewinnen könnte . Ma würde damit gerne eine Gitarre für Emmet kaufen und Emmet gerne ein Klavier für seine Ma anzahlen . Ohne dass es der jeweils andere weiß , nehmen sie an dem Wettbewerb teil . Doch auch eine laute Rockgruppe hofft auf den Sieg ...
Kurz nachdem die Muppet Show in den USA erfolgreich gestartet war , machten sich Jim Henson & Co daran einen Muppet Kinofilm zu planen . Um schon einmal neue Techniken dafür zu erproben , entschloss man sich ein Kinderbuch von Russell Hoban zu verfilmen . Nicht so lang wie ein Kinofilm und nicht so kurz wie ein Muppet Sketch . Dem Team kam es darauf an die technischen Möglichkeiten , die ein Kinofilm bieten würde , auszutesten . So ließ man hier Kermit zum ersten Mal Fahrrad fahren , benutzte elektronische Figuren und im Hintergrund Marionetten statt Handpuppen , was diese Figuren dann wie die Figuren der Augsburger Puppenkiste laufen lässt .
Bei dieser " technischen Probe " kam dann " Emmet Otter´s Jug Band Christmas " heraus , der in den USA als Weihnachtsklassiker gilt , mir aber bis gestern nicht über den Weg gelaufen war ( und ich denke , dass das den meisten hier ebenso ergangen sein wird ) .
Eine groß ausgefeilte Geschichte sollte man hier und bei einer Laufzeit von unter einer Stunde nicht erwarten . Anfangs erscheint es noch so , als seien die Mitglieder der Rockgruppe ( die vorher wie ein Haufen Gangster auftritt ) , die Antagonisten und würden für mächtig Ärger sorgen , doch machen diese sich bis auf drei Momente eigentlich sehr rar . Im Grunde geht es um das Verhältnis von Ma Otter und Emmet und dessen Freunden und eben den Wettbewerb . Dass dabei recht viel gesungen wird ( und die Lieder jetzt nicht gerade große Klassiker sind , die man später mitsummen wird ) nimmt dann noch mal Zeit von der Uhr der Geschichte und dürfte dafür sorgen , dass Leute , die sich nicht gerade für Musicals begeistern können , eventuell die Geduld verlieren . Dafür überzeugen die - ich kann es nicht anders sagen - süßen Puppen , die liebevolle Gestaltung der Landschaft und Drehorte in jeder Sekunde und lassen einen wieder ein wenig Kind werden . Ein wenig Humor , zwei- drei Songs , die dann doch nicht so verkehrt sind und ein herzerwärmendes Happy End runden den Film noch ab .
Fazit : Für eine " technische Probe " nicht schlecht . Vielleicht etwas zu viel Musik und ein wenig zu kitschig für die heutige Zeit . Für Nostalgiker oder Kinder , die eben noch nicht so abgeklärt sind ( und natürlich gut Englisch sprechen müssten ) , aber ein nettes Vergnügen für Zwischendurch zu Weihnachten und mal was anderes als der X-te Weihnachtsmann , der durchdreht und ganze Familien auslöscht , oder die Nüsse von Aschenbrödel ...