In einer Tanzschule lernen begeisterte Tänzer und Tänzerinnen unter der Leitung einer strengen Lehrerin für ihre grosse erfolgbringende Karriere. Doch eines Abends wird in der Umkleide ein Mädchen ermordet. Der Täter bleibt unbekannt, wissend ist man nur über die Tatwaffe, ein Nadelkopf mit Löwenemblem, dass er den Opfern ins Herz sticht, nachdem er sie mit einem Chlorophorm getränkten Tuch betäubt hatte.
Murder Rock ist ein nach Schema - F konstruierter Giallo von Altmeister Fulci, der zu dieser Zeit schon wahrlich aus seiner Splatterzeit herausgewachsen war. Ähnlich wie Argentos Gialli spielen sich die Morde und die Hintergründe in einem künstlerischen Etablisement ab, wie es zu jener Zeit üblich war. Ähnlich sinnvoll auch, dass Fulci sich in seinem Schundkrimi jenem künstlerischen Umfeld bedient, ragt in diesem Umfeld natürlich schonmal der erste Hauptgrund für einen Mord hervor. Konkurrenzkampf. Der Film ist dermaßen seicht gehalten, dass man zeitweise denken kann, dass man es nicht mit einem Fulci zu tun hat, dem Gedanken wird man dann aber wieder entrissen, wenn wir etliche Augen Close - Ups bewundern dürfen. Man darf dem Film sicherlich auch vorwerfen, dass der Plot um den Mörder nicht sonderlich originell konstruiert ist, auch wenn man 1 oder 2 Mal auf einen anderen Täter denken könnte, ist es einem immer bewusst, wer denn dahinter stecken könnte. Oder zumindest, rechtfertigt es, diese Person als Täter zu entlarven, wird jener nämlich am meisten Raum für jene Charakterentwicklung und Hintergründe gelassen. Gibt die Story nicht schon viel her, dann beschränken wir uns eben auf ausdrucksstarke Bilder, wie wir sie von Fulci kennen. Atmosphärisch ist das Ganze zwar, doch ein wirklicher Schocker ist dieser Horrorkrimi in keinen Belangen, was auch wirklich auf die Synthipopmucke zurückzuführen ist, ähnlich ergeht es den in vielen Blickwinkeln gefilmten Szenen, in denen minutenlang Tänze vorgeführt werden. In bunten Discolichtern ausgefüllt und meist wunderbar auf reizende Körperteile fixiert, verkommt das alles zu pseudoerotischer Banalität, die jene Story nicht wirklich zum Spannungsaufbau verhelfen. Die Morde laufen dezent ab, dabei beschränken sie sich immer auf den immer unblutig und uninspirierten Ablauf, der so gar nicht erheitern kann, für Fulci - Verhältnisse ist das schon einschläfernd brav, wenn auch ziemlich stilgerecht für einen Giallo dieser Art.
Fazit:
Da konnte New York Ripper aber mehr. Spannunstechnisch, von der Innovation, vom Aufbau und vorallem in der Brutalität, ist dieser Von - der - Stange Giallo ein echter Schnarcher der sich in seiner kompletten Inszenierung und Entwicklung verdammt schwer tut. Nur für Fulci - Komplettisten.
5,5/10