Review

King Kong…der wohl mit der größten Spannung erwartete Film des Jahres ist endlich in den Kinos angelaufen.
Doch die hohen Erwartungen kommen nicht von ungefähr.
So hat sich Peter Jackson selbst mit seiner epischen Herr der Ringe Trilogie ein eigenes Denkmal und zudem die Messlatte an seine weiteren Filme extrem hoch gesetzt.

Nachdem er also mit seiner Mammut Trilogie Jahre investierte, strebt der Neuseeländer neue Superlative an und verprasst nebenbei mit satten 207 Millionen das größte Budget aller Zeiten.
Das dies Jahre zuvor noch nicht möglich gewesen wäre ist ebenso klar wie die Tatsache das es ihm jetzt jedes Studio mit großer Sicherheit geben wird.

Sehr abgemagert präsentierte sich Jackson dann auch auf der Premieren Feier.
Hatte er sich doch mit King Kong eine schwere Bürde aufgeladen.
Er musste Fans des alten Klassikers zufrieden stellen, ebenso wie das Studio, Fans des Mainstream und zeigen das er seinen hohen Standard halten kann und nicht in den Durchschnittsbereich abfallen würde.

Doch wer Jackson kennt weiß zu was er im Stande ist.

So hält sich Jackson auch ziemlich genau an das Original, welches ihn damals prägte,
ändert nur hin und wieder ein paar Dinge und setzt es in einen bombastischen neuen Look.

Mit ganzen drei Stunden Laufzeit wird der Zuschauer dann im Kino erfreut und es ist kaum zu glauben, aber Längen hat der Film so gut wie keine.

Im Prinzip haben wir es mit drei Arten von Film zu tun.
Zunächst werden die Charaktere eingeführt und die Geschichte vorbereitet.
Nachdem man auf der Insel ankommt entpuppt sich der Film als fantastischer Abenteur- und Actionfilm, nur um am Ende tragisch und emotional zu werden.

Zu Beginn sehen wir also ein in die 30er Jahre zurück versetztes Amerika.
New York, die Autos, die Menschen, einfach alles ist sehr echt und stilvoll aus und lässt einen wirklich in den glauben das alte NY zu sehen.
Die Charaktere werden gut und glaubwürdig eingeführt und auch die Dialoge stimmen.
Überraschenderweise geht es dann auch recht flott zu und schon nach kurzer Zeit stechen unsere Abenteurer in den See.
Auf dem Schiff gibt’s es dann auch schon die ersten wunderschönen Filmabschnitte mit fantastischen Bildern.

Auf der Insel angekommen geht es dann auch Schlag auf Schlag.
Ann wird von den Eingeborenen entführt und zur Opfergabe bereitgestellt.

Und dann…endlich…nach über einer Stunde ist es soweit.
Wir können King Kong auf der Leinwand erblicken.
Von da an Beginnt der Actionlastige Part des Films, aber immer wieder mit eingestreutem, nie deplaziert wirkenden, Humor und emotionalen Szenen.

Die Annäherung von Ann und Kong ist verblüffend echt und authentisch zu verfolgen.
Ja, King Kong wirkt echt und zeigt menschliche Reaktionen.
Er atmet, rennt, beschützt, lacht, er lebt einfach.
Die Animation des Kong ist so unglaublich, so etwas hab ich noch nie zuvor gesehen.
Aber dazu später mehr.
Meines Erachtens wirken die emotionalen Szenen auch weitaus weniger Kitschig als oft gesagt, meistens sogar überhaupt nicht.

Der Höhepunkt erreicht uns dann als Kong, Ann vor den Dinos beschützt.
Ein genial animierter, höchst spannender Kampf, zwischen Kong und drei V-Rex.
Einfach nur genial.
Nach diesem Kampf geht er mit Ann auf einen hohen Berg und sieht sich den Sonnenuntergang, zum wunderschönen Score von James Newton Howard, an.

Eingestreut werden natürlich immer die Szenen von den anderen Personen, welche versuchen Ann zurückzuholen.

Der dritte Absatz ist dann natürlich wieder zurück in New York.
Das, das nicht gut gehen kann weiß natürlich jeder und so darf Kong dann auch eine kleine Welle der Zerstörung hinterlassen, bis ihn letztendlich Ann sänftigen kann.

Die oft kritisierte Central Park Szene empfand ich auch wieder nicht als störend.
Sie gehört einfach dazu. Natürlich wirkt sie kitschig, aber sie zeigt King Kong einfach als liebes Tier und nicht als zerstörendes Monster.
Überhaupt fährt Jackson mit der Tatsache King Kong nicht als Monster darzustellen sehr gut.

Zum Abschluss bekommen wir dann noch einen kleinen Kampf auf dem Empire State Building zu bewundern, welcher besonders mit eine phänomenalen Aussicht punkten kann.
Das ein tragisches Ende nicht ausbleibt ist ohnehin jedem bewusst.

Wenn King Kong überhaupt richtige Schwächen hat, dann nur das die Story natürlich vorhersehbar ist und so gut wie nichts Überraschendes bietet, wie auch.
Trotzdem hat es Jackson geschafft sie interessant zu halten, was ihm hoch anzurechnen ist.

Die Darsteller sind dabei erneut, wie schon bei HdR, vorzüglich ausgewählt.
Jack Black zeigt, als Regisseur Carl Denham, eine perfekte Darbietung
Er zeigt das er auch ohne Probleme solche Rollen verkörpern kann und nicht nur Comedyrollen. Klasse und stets glaubwürdige Leistung.
Mit Naomi Watts, als Ann, hatte Jackson den perfekten Riecher.
Sie spielt grandios auf und verleiht so manch einer Szene erst den richtigen Touch.
Wunderbare Leistung auch von ihr.
Adrien Brody steht den beiden, als Drehbuchautor Jack Driscoll, in nichts nach und bietet eine super Performance.
In einer Nebenrolle sehen wir zudem Andy Serkis, der hier ebenfalls King Kong verkörpert und ihm genau wie Gollum damals erst Leben einhaucht. Geniale Leistung.
Doch natürlich stiehlt ihnen King Kong allen die Show.
Wie schon weiter oben angesprochen hat man in der Tat das Gefühl er würde wirklich leben.
Die Animation ist so unglaublich echt das man sich nur Fragen kann wie Jacksons Animationsstudio WETA dies vollbracht hat.
Die schlichtweg beste und genialste Animation aller Zeiten.
Der Oscar dürfte und sollte sicher sein.
Jede Mimik, jede Gestik, einfach alles sieht echt und lebendig aus und lässt einen Kong ans Herz wachsen.
Auch die Animationen der Umgebung sind erstklassig.
Unglaubliche Kamerafahrten und Einstellungen, gepaart mit so wunderschönen Naturaufnahmen und Aussichten, dass einem die Tränen kommen könnten.
Jacksons Look ist klar erkennbar und er zeigt uns sein Neuseeland mal wieder von einer unglaublichen Seite.

Hinzu gesellt sich ein, ohne Abstriche perfekt komponierter, Score von James Newton Howard.
Jede Szene wird super unterstrichen, besonders die emotionalen.

Regietechnisch kann man Jackson nichts vorwerfen und ihn nur loben.
Er hält den Haushohen Erwartungen stand und man kann sich jetzt schon auf sein nächstes Projekt freuen.
Jackson katapultiert sich, wenn er das nach HdR noch nicht getan hat, endgültig zu einem der größten Regisseure unserer Zeit, den man einfach nicht mehr missen möchte.

Fazit:

Bombastisches Kinoerlebnis der Superlative.
Ob King Kong besser als HdR ist will und kann ich nicht sagen.
Die beiden sind auch nur äußerst schwer zu vergleichen.
Was aber feststeht ist, dass Jackson sich endlich seinen Kindheitstraum erfüllen konnte.
An King Kong gibt es so gut wie nichts auszusetzen und man kann jetzt bereits auf den DC gespannt sein.

Wertung 10 / 10

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