King Kong (2005)

Was für ein Filmerlebnis!
Ich komme soeben aus dem Kino und bin begeistert und enttäuscht zugleich. Der Film dauert gute drei Stunden und erlebt in diesen drei Stunden sowohl höchste Höhen als auch tiefe Tiefen. Ihr versteht nicht, was ich meine? Macht nichts, ich erkläre es euch:
Zuerst zur Story, für die, die sie noch nicht kennen:
Carl Denham (Jack Black) steht am Anfang im Mittelpunkt. Er ist ein missverstandener Regisseur, der nur eine Chance will. Zu diesem Zwecke entgeht er einem Haftbefehl und "flieht" in Richtung "Skull Island", wo er seinen Film drehen will. Auf seinem Weg dorthin begegnet er der wunderbaren Ann (Naomi Watts). Nach einigen Schwierigkeiten kommen sie auf der besagten Insel an. Doch sofort bilden sich neue Probleme: Sowohl die Eingeborenen als auch die dort lebenden Tiere erscheinen nicht sonderlich nett. Ann wird entführt. Von King Kong. Nun gilt es, sie zurückzuerobern. Da Carl sein Filmmaterial verliert, macht er es zu seiner Aufgabe, King Kong nach New York zu bringen, um doch reich zu werden. Dort gibt es dann den großen Showdown.
Die Story ist altbekannt und jeder weiß, dass sich Ann auf ihre Weise in das Ungetüm King Kong verliebt. Wie konnte unser aller Liebling Peter Jackson nun diese Sotry umsetzen?
Es sei zunächst gesagt, dass der Film eindeutig zu lang ist. Vor allem der Anfang schien mir viel zu langwierig und weitestgehend überflüssig. Denn die Geschichte des Regisseurs Carl steht im Vordergrund, obwohl sie gegen Ende eigentlich völlig an Bedeutung verliert. Man schaut diesen Film doch, um King Kong zu sehen! Und dann sieht man ihn erst nach einer Stunde. Das muss wirklich nicht sein. Die erste Stunde des Films ist also keinesfalls mehr als Durchschnitt, höchstens 5 Punkte. Dann kommt die Wende. KK greift ins Geschehen ein und ein atemberaubender Feldzug durch den Dschungel beginnt. Kämpfe und Verfolgungsjagden mit Dinosauriern bekommen wir hier zu Gesicht. Kämpfe mit hässlichen Insekten und Sumpfbewohnern und last but not least die Begegnung mit den Eingeborenen, die Peter Jackson stark in Szene setzt. Wie wir es von ihm gewohnt sind. Die letzten 2 Stunden sind wirklich ein Feuerwerk an atemberaubender Action. Besonders der Kampf zwischen KK und den T-Rex gehört zu dem Besten, was ich bisher actiontechnisch zu Gesicht bekommen habe. Und auch der Showdown in New York ist wirklich unheimlich spannend, obwohl man das Ende kennt. Rein optisch ergeben die letzten 2 Stunden eine glatte 10. Insgesamt wären wir also bei einer 8 insgesamt.
Doch man darf nicht vergessen, dass der Film unerklärliche Logiklöcher bietet, die ihn herabstufen. Man denke allein an den Schnitt zwischen KK-Betäubung und New York. Peter! Du kannst doch nicht einfach die Erklärung, nach der sich alle sehnen, komplett weglassen! Was soll denn das? So einfach kann man es sich doch nicht machen. Hinzu kommt teilweise unpassender Kitsch (letzter Satz des Films) oder unpassender Humor (vor allem vom Regisseur ausgehend). Besonders positiv möchte ich allerdings meinen Lieblingssatz des Films erwähnen, den irgendeiner der Mitstreiter loslässt, als er KK's Fußabdruck sieht: "Einen solchen Abdruck kann nur einer hinterlassen....der sagenumwobene Schneemensch!" Kringel! Wie lustig!
Schließlich möchte ich noch zu den Charakteren kommen. Meiner Meinung nach ist Jack Black ein bisschen fehlbesetzt, er zieht den Film streckenweise zu sehr ins unangebracht Komische. Besonders positiv erscheinen dagegen Naomi Watts als Ann und natürlich Adrien Brody (Oscargewinner durch "Der Pianist") als deren Liebhaber. Am besten spielt ohne Zweifel King Kong seine Rolle;-)

Fazit: Ein langersehnter Streifen, der den Erwartungen nicht vollkommen gerecht wird. Die erste Stunde ist einfach nur langweilig und überflüssig, dafür sind die letzten 2 Stunden absolut atemberaubend. Streckenweise ist zu viel Humor und Kitsch im Film vorhanden. TROTZDEM SOLLTE MAN IHN GESEHEN HABEN. Nicht umsonst gehört er zu den teuersten aller Zeiten. Schon erstaunlich, wie Peter Jackson von "Meet the feebles" zu diesem Film kommen konnte...Aber ich gönn's ihm! Euer
Don