Review

Puuuuh....also.....naja....Fangen wir mal so an: Ich für meinen Teil gehöre zu der ( elitären ) Gruppe von Menschen die Peter Jackson bereits ein paar Jahre vor seinem HdR Erfolg kannten und schätzten. Durch seine gesamte Palette an Filmen hat dieser Mann ein schier unendliches Guthaben bei mir wenn es darum geht was er dreht und wie er es dreht. Und wenn ich mal nicht so begeistert war ( Rückkehr des Königs Kinofassung ) hat er das postwendend wieder gerade gerückt ( Rückkehr des Königs Director's Cut ).
Aber bei King Kong muß er viel auf DVD verändern damit mir der Mist auch nur annähernd gefällt. O.k. ich weiß, daß da noch viel mehr im Director's Cut kommen wird, aber einerseits wird's das auch nicht mehr rausreissen, andererseits nehm ich ihm das dann auch so langsam als Geldschneiderei übel, weil mir dieses halbfertige Filme ins Kino bringen und danach nochmal abkassieren auch so langsam auf den Senkel geht ( erinnert mich an Computerspiele und Patches...). Das Guthaben bei mir ist jetzt beträchtlich kleiner und der nächste Film sollte wieder gut werden, sonst wird das langsam kritisch mit Peter und mir.......

Ich muß ja klugscheißend vorweg mal erwähnen, daß mir von Anfang an nicht so ganz klar war wie genau man aus der King Kong Grundgeschichte drei Stunden füllen kann und ich folglich weit davon entfernt war zu erwarten, daß ich hier mehr als sieben Punkte ( ofdb - Skala ) aus dem Film rausholen konnte, aber das was da dann kam........oh mein Gott.
Die Story an sich ist ein total billiger Dreiakter : Die Reise zur Insel - Auf der Insel - Showdown in New York. Super. das Ganze wird von Dialogen ziemlich lose zusammengehalten, die man locker in einen 30 min. Kurzfilm hätte unterbringen können; und selbst da hätten sie nicht ausreichend die Handlung erklärt. Aber gut, es ist ja Popcornkino aus Hollywood. Muß wohl so sein.

1. Akt
Der vollkommen unsympathische Regisseur Jack Black bescheißt seine Produktiongesellschaft, rekrutiert auf dem Weg zum Hafen ( er will seinen Film auf eigen Faust drehen ) die arbeitslose Schauspielerin Naomi Watts ( die im ganzen Film arbeitslos bleibt, wenn man vom Dauergeplärre absieht ) und entführt schließlich noch " seinen " Drehbuchautor Adrien Brody, der so ziemlich das farb-, kontur,- und characterloseste ist was man sich überhaupt vorstellen kann.( danke an den echten Drehbuchautor ). So schippern sie also nach Skull Island ( toller Name ), auf dem Schiff von Thomas Kretschmann ( der, der Synchronstimme nach entweder eine schwere Kehlkopfentzündung hat oder einfach nur bescheuert ist ) und haben sich und dem Zuschauer eigentlich nichts zu sagen. Es ist gähnend langweilig.

2. Akt
Auf der Insel werden erst einmal die Eingeborenen aus dem Weg geräumt, die dann allerdings nochmal schnell an Bord kommen, Naomi Watts klauen und sie King Kong vor den Latz knallen. Anschließend.....verschwinden sie !!!???....und waren nicht mehr gesehen. Werden wohl im Director's Cut nochmal auftauchen.
Über das was danach an Action auf einen einprasselt kann ich nicht viel sagen, weil ich so langsam auf Durchzug geschaltet habe. Ich war mit einer Bekannten im Kino, die das einfach, aber treffend formuliert hat : " Hey, so langsam reichts a amal wieder ". Nur noch ein kleines Beispiel : Naomi Watts flieht vor King Kong, läuft einem T- Rex in die Arme, entkommt ihm, läuft zweitem T - Rex in die Arme, erster T - Rex kommt dazu, King Kong kommt dazu und kloppt beide, dritter T - Rex kommt dazu, king kong kloppt alle drei, zuerst im Wald, dann im Fall von einer Klippe, dann an Lianen hängend und schließlich in einem kleinen See, King Kong gewinnt, 20 min. Film gestreckt, alles ist gut, ich bin schwer genervt.
Der Rettungstrupp erlebt Ähnliches und fängt schließlich King Kong.
Anschließend....verschwindet die gesamte Schiffsbesatzung einschließlich Thomas Kretschmann und eines mühselig in die Handlung eingeführten Schiffsjungen....und war nicht mehr gesehen. Werden wohl im Director's Cut nochmal auftauchen. Schnitt New York und dritter Akt.

3. Akt
O.k. hier das Positive : Das Amerika der 30iger ist gut und die Filmwelt, damals und allgemein, ziemlich kritisch dargestellt. Wobei das kritisch natürlich auch wieder mehr oder weniger als Stilmittel eingesetzt ist, da Peter Jackson ja mittlerweile genau von dieser Filmwelt lebt.
Der Schluß ( ich geh mal davon aus, daß jeder weiß wie der Film ausgeht ) ist wieder vollgepackt mit Irsinns-action und parallel dazu trotzdem wieder gähnend langweilig. Die Bekannte, die mit im Kino war, war beneidenswert, da sie den Film hauptsächlich deshalb sehen wollte, um die letzten 20 min. bitterlich um King Kong zu weinen. Soll heißen, daß sie wenigstens die befreiende Wirkung von laufenden Tränen fühlen konnte und somit wenigstens irgend einen Erfolg von King Kong verbuchen konnte. Ich für meinen Teil konnte leider nicht weinen, zum einen weil mich diese Art von Dramaturgie nicht wirklich bedrückt oder beeindruckt, zum anderern weil ich mich wieder mal über die Unfähigkeit des U.S. Militärs amüsieren mußte, die wieder mal alles zerschossen und vernichtet haben was in New - York so rumstand. Aber nach dem 8 oder 9ten ( !!! ) Flugzeugangriff war's dann endlich vorbei. Klappe zu - Affe tot. Hahaha. Entschuldigung, aber der Spruch muß einfach sein.

Ja, was bleibt....eigentlich nur die Erklärung von mir, daß ich den Film eigentlich noch schlechter fand, mir aber alles unter 4 Punkte für Bethmann und Konsorten aufspare.
Und noch was bleibt, auch wenn ich mit dieser Meinung relativ allein stehen werde, aber die Digitalen Effekte fand ich nicht so beeindruckend wie sie gerne dargestellt werden.
Charaktere sind im Prinzip nicht vorhanden, da sie von eben diesen Effekten erschlagen werden, und daß King Kong Peter Jackson's lange gehegtes Traumprojekt ist merkt man nicht im Ansatz, da man hinter der Kamera nur mit viel Wohlwollen Mr. Jackson erahnt oder erkennt.
Ja, was bleibt....ist die Erinnerung an Braindead.....

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