Review

(Spoiler)Einmal Naomi Watts bitte, geschüttelt, nicht gerührt.... so könnte man King Kong 05 beschreiben. Das folgende Review wird mir mehr wehtun als PJ, denn ich hätte so schnell nicht gedacht, dass ich einem Kultregisseur auf die (ihm wohl zu groß gewordenen) Schuhe treten muss. Mit Vergleichen zu anderen Filmen muss man ja immer vorsichtig sein, aber PJ Werk muss sich einerseits mit den früheren KK-Werken sowie seiner HdR-Trilogie messen lassen. Eigentlich konnte er nur verlieren, nachdem er anderen und speziell für sich selbst die Messlatte für Filme derart hochgeschraubt hat, dass man die gar nicht übertreffen kann. Nach einigen guten aber auch vielen kritischen Vorberichten habe ich schon damit gerechnet, dass es keine HdR Ausmaße annehmen wird. Dass es aber derart nach hinten losgeht war kaum zu erwarten. Dauert der 05 doppelt solange wie das Original von 33, fehlt in der Neufassung jedoch (fast) die Hälfte. In 05 dauert die gesamt Einleitung plus Reise ca. 45 min., die Dschungelodyssee ca. 90 min. und New York dann auch nochmal ca. 45. Also nix mit 1 Std hier, eine da etc. Ich befürchte, dass PJ nicht nur an Körperfett verloren hat, denn ausgerechnet seine größte Stärke (Einführung/Interaktion/Kommunikation der Charaktere) bei den HdR Teilen fehlt hier an allen Ecken. Man fühlt mit keinem Charakter richtig mit, denn bis auf den Anfang auf dem Schiff wird so gut wie kaum geredet. Die Schauspieler haben gegen King Kong und den Rest der CGI-Tiere und Umgebung keinen Stich. Nicht, dass es unbedingt zuviel oder zu schlecht gemachtes CGI gibt, aber gibt erbärmlich wenig Dialoge zwischen den Protagonisten, ab der Ankunft auf der Insel wird eine Szene an die nächste gereicht oder irgendeine Zwischensequenz. Sehr gestört hat auch die eigentlich nicht vorhandene Einführung der Ureinwohner, mal wieder eine Mischung aus Orks und Urukhais die grunzen wie Zombies und dann in Zeitlupe (warum?) die Mannschaft brutalst überfällt. Nach ca. 5 Minuten sind alle weg und man sieht sie im Rest den Filmes gar nicht mehr. Denn dann kommen nur noch Dinosaurier und übermäßig große Maden, Skorpione, Hundertfüssler und spinnenähnliche Kreaturen (diese Viecher hätte sich PJ sparen können) sowie kleine wie große T-Rex. Der Kampf zwischen Kong und den Rex sieht gut aus wirkt aber, besonders wenns die Schlucht runtergeht, eher komisch als bedrohlich.
Frau Watts wird in Kongs Hand schlimmer durchgeschüttelt als die Herren Astronauten bei der NASA(was sie scheinbar nicht gestört hat). Anstatt Angst vor ihm zu haben und wenigstens ein bisschen zu schreien -wie damal Fay Wray oder Jessica Lange- fängt sie mit Kunststücken an und turnt vor ihm rum, minutenlang. Ausser normaler Freundschaft sehe ich da nichts, einige schreiben ja, sie würden sich "verlieben". Meinetwegen, aber nicht in diesen Film. Die Stampede ist zwar CGI technisch besser als sie noch im Trailer gewirkt hat, entbehrt aber irgendwie jeglicher Logik wenn man sieht, was dazwischen passiert. Die Überfahrt nach NY wird gar nicht gezeigt (was wundert bei 3 Std Länge, hätte er lieber woanders sparen sollen), dann geht alles Schlag auf Schlag und wird immer unschlüssiger. Ich will nicht jeden kleinen und größeren Filmfehler aufzählen -würde den Rahmen sprengen-, aber man kann nicht so über sie hinwegsehen, wie man vielleicht möchte. Es fehlt halt irgendwie die Seele, beim Ende der HdR Teile hat man bedauert, dass es nun vorbei ist, bei Kong freut man sich fast drauf und das ist wirklich sehr schade. PJ soll sein ganzes Herzblut darein gesteckt haben und wollte es so getreu wie möglich umsetzen. Da frage ich mich...Peter! warum hast du es nicht einfach getan? Man hat den Eindruck, wenn PJ einiges rausschneiden musste, waren es hauptsächlich Dialoge. Es hätte definitiv nicht der teuerste Film aller Zeiten werden müssen, 90-120 Minuten hätten vollkommen gereicht. Nun sinds 180 und trotzdem fehlen wichtige Elemente. Schade. Für die Schiffankunftsszene (die was vom Sturm hatte) und den Kampf mit den T-Rex sowie PJ Bonus noch 5/10. Auch wenn der 05-er von den Effekten und der Optik klar überlegen ist, Handlungs- und dialogtechnisch gewinnen klar die Alten 33 und 78.

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