Nachdem ich endlich auch in den Genuss von Peter Jackson’s neuem „Magnum Opus“ KING KONG gekommen bin, kann ich die zwiespältige Meinung über diesen Streifen durchaus nachvollziehen.
Zum einen bekommen wir im modernen Multiplexkino ein in optischer und akustischer Hinsicht grandioses Trick-Spektakel vorgesetzt, dass einem im wahrsten Sinne des Wortes Hören und Sehen vergeht. Frei nach der Devise „Nicht kleckern sondern Klotzen“ serviert uns Jackson Bilder und Kamerafahrten von ungeheuerer Wucht, dass man sich im Wagon einer dreistündigen Achterbahnfahrt wähnt. Hier haben die Tricktechniker von den Dino-Jagden auf der Insel bis hin zur finalen Destruktions-Orgie in New York wahrlich ganze Arbeit geleistet.
Allerdings liegt gerade darin auch die Schwäche des Films begraben. Meiner Meinung hat Herr Jackson allzu oft das Kind im Manne herausgelassen und bei der digitalen Welt an mehr als einer Stelle übertrieben. Die Dinosaurier-Szenen sind zwar schön anzusehen, bringen aber die Story letztendlich auch nicht voran, zumal Vergleiche mit JURASSIC PARK oder STARHIP TROOPERS (der Kampf in der Insektenhöhle) hier auf der Hand liegen und die ganze Chose auf Kosten der Charaktere geht. Weniger wäre hier meiner Meinung nach Mehr gewesen!
Ich weiss zwar nicht, woher die Idee mit der ausführlichen Nebenhandlung kam, aber aufgrund der Tatsache, dass der King nur etwa bei einem Drittel des Films anwesend ist, wird er meines Erachtens unfreiwillig zum Nebendarsteller degradiert.
Schade - hätte man mehr Wert auf die eigentliche Geschichte des Films gelegt und damit zugunsten der Zuschauer (die erste Stunde hängt doch ziemlich in den Seilen!) das Ganze etwas gestrafft: Wer weiß, vielleicht wäre dem HERR DER RINGE-Regisseur erneut ein Meisterwerk gelungen. So ist dabei zwar leider „nur“ Popcorn-Kino herausgekommen, aber dafür extrem aufregendes und unterhaltsames, das für die große Leinwand geradezu prädestiniert ist!