1933: Ein Monsterfilm über einen Riesenaffen und eine weiße Frau wird zum Kassenschlager, setzt Maßstäbe in Tricktechnik, wird unbestritten das Non-plus-ultra was solche Streifen angeht und ist 72 Jahre später ganz ganz großer Kult.
Irgendwann 1960 -1970 nach Christus entdeckt ein kleiner Junge aus Neuseeland namens Peter Jackson obengenannten Film im Fernsehen, ist hellauf begeistert davon und beschließt von diesem Zeitpunkt an, Filmemacher zu werden. Die Gedankengänge, obengenannten Film über einen Riesenaffen selber einmal zu drehen, sind ebenfalls schon da .....
2005: Ist's dann soweit ..... Nach 2 witzigen,einem haarsträubend witzigen Splatterfilm, einem kleinen Drama, einer etwas kommerzielleren Geisterkomödie und einer Trilogie über einen gewissen Ring ist's dann wirklich soweit ...
Peter Jackson dem mittlerweile alle Türen offenstehen, erfüllt sich den Kindheitstraum und dreht mit einem Mammutbudget King Kong neu.
An sich ist über den Film ja schon genügend diskutiert worden, er soll z.B. viel zu lang sein, er soll nicht mit Herz bei der Sache gewesen sein, er soll viel zu tricktechnisch sein, er soll die Erwartungen die nach der gewissen Ringtrilogie gesetzt wurden nicht erfüllen und bla bla bla und bla bla bla.
Aber muss man Jackson wirklich ankreiden, die Erwartungen nicht erfüllt zu haben ??? Was wurde denn erwartet von ihm ??? Hätte er es überhaupt jemandem recht machen können ???
Hätte er King Kong neu erfinden sollen oder was ? Haben gewisse Leute auf die Reiter von Rohan oder Orks gewartet, die sich auf Skull Island prügeln und rumtümmeln ???
Wie soll man King Kong bewerten ? Aus meiner Sicht ist es eines der besseren Remakes, nicht nur von King Kong, sondern überhaupt.
Die Schauspieler machen ihre Sache recht ordentlich, allen voran natürlich Naomi Watts, mit der Peter Jackson ein glückliches Händchen bewies, aber die Show gehört natürlich nur einem, und darauf läufts hinaus.
Den Effekten merkt man natürlich von der ersten Minute an, das über 200 Mio. US-Dollar drinnenstecken, nichtsdestotrotz sind sie erste Sahne, auch die schlecht diskutierten Dinos.
Kameratechnisch ist alles beim alten, Peter Jackson und sein Team leisten ganze Arbeit und machen ihre Sache super.
Aber, und jetzt kommt's: Die Laufzeit: Sie ist wirklich arg lange, Jackson hat den Film in drei Teile aufgeteilt, der erste rund um die Charaktervorstellung und die Reise nach Skull Island ist eindeutig zu lange. Ebenfalls zögert er den ersten Auftritt King Kong's unendlich in die Länge.
Nach Skull Island geht's dann natürlich weiter nach New York, (nicht Rohan, oder Mordor oder so) wo King Kong der Welt als achtes Weltwunder präsentiert wird. In meinen Augen hat dieser Mittelteil genau die richtige Länge, er geht zügig voran und arbeitet gezielt auf's Ende hin.
Wo wir dann auch wären: King Kong bricht aus, rennt wutentbrannt durch die Stadt auf der Suche nach Naomi Watts und findet sie schließlich und verbringt noch ein paar kitschig sentimentale Momente mit ihr (die Rutsche über das Eis etc.) bis zu dem Zeitpunkt, wo er auf das Empire State Building klettert und sich seinem Schicksal fügt.
Von da an lässt Jackson noch einmal schwer Geschütze auffahren und zeigt was man mit soviel Budget alles machen kann.
King Kong stirbt natürlich (Upps, Spoiler) und aus ist der Film.
Ich für meinen Teil bin nicht bei weitem so enttäuscht, wie es viele sind. Aber jeder hat natürlich eine andere Meinung.
Anschauen und eigene Meinung bilden.
7 von 10.