Review

Nach dem Herr Der Ringe Opus versucht sich Peter Jackson also wieder an einem fremden Stoff und liefert uns hier ein Remake des Monsterfilmklassikers King Kong. Natürlich mit seinen über 180 Minuten mal wieder an Epik kaum zu übertreffen, war auch der Werberummel erwartungsgemäß vor Start immens. Entsprechend auch die Erwartungen an der Kinokasse, wo der Film allerdings relativ enttäuschte. Letztendlich hat er es nicht einmal in die Top Ten der erfolgreichsten Filme des Jahres geschafft. Aber auch aus cineastischer Sicht ist das Ergebnis etwas mager ausgefallen. Von Stückwerk zu sprechen wäre etwas übertrieben, aber eigentlich haben wir es mit drei recht verschiedenen Episoden/Teilen zu tun:

Episode I - Reise Nach Skull Island
Der Filmemacher Carl Denham ist auf der Suche nach der sagenumwobenen Insel Skull Island um dort seinen Film fertigzustellen. Dabei hat er die erfolglose Darstellerin Ann Darrow, den Leinwandstar Bruce Baxter sowie Drehbuchautor Jack Driscoll. Carl kapert ein Schiff samt zwielichtiger Crew und los gehts.
Zuallerst einmal ist das Erzähltempo in dieser Episode unglaublich langsam. Es wird sich viel Zeit für Charakterzeichnung genommen, aber ohne daß man im späteren Film das Gefühl hat hier irgendjemandem näher gekommen zu sein. Einige Subplots werden angedeutet, verpuffern aber mal mehr mal weniger im Sande. Mag sein, daß die örtliche Vorsitzende der Grünen in Waldlaubersheim diesen Teil ganz toll findet, subjektiv sag ich euch, daß hier eindeutig die Schwäche des Films liegt. Als ob Peter Jackson auf Teufel komm raus den Kritiken vorbeugen wollte, bei seinem Film handele es sich nur um ein überladenes Effektfeuerwerk.

Episode II - Kong
Erstmal auf der Insel angekommen geht nun alles ziemlich flott. Ann wird entführt, zuerst von Eingeborenen, dann von Kong höchstpersönlich. Die Crew begibt sich auf Rettungsmission und was nun folgt ist ein derart überschäumendes Spektakel, daß es einem schwer fällt das ganze noch ernst zu nehmen. Unzählige Fights zwischen Dinos/Mensch, Dinos/Kong, Mensch/Kong, Mensch/Insekten,.... . Eyecandy vom Feinsten, allerdings hoffnungslos überzogen und in seiner Dichte definitiv zu viel auf einem Schlag. Die Protagonisten stürzen wirklich von einer Katastrophe in die nächste, bis einem auch das egal wird. Trotzdem natürlich Unterhaltung vom feinsten. Den Spoilerverweis spare ich mir mal, Story kennt eh jeder, oder hat irgendwer noch nicht gewußt, daß der Affe dann schließlich gefangen und nach New York geschifft wird (wie sie es geschafft haben den Riesenaffen auf dem alten Kahn zu transportieren wird übrigens nicht gezeigt, aber dies nur am Rande)? Also Vorhang auf für:

Episode III - Kong In New York
Der mit Abstand stärkste Teil des Films. Hier mit man dann auch endlich so in die Story involviert und in den Sitz gedrückt, wie man es von Anfang an erhofft hatte. Speziell der Luftkampf geht wirklich an die Nieren, was allerdings auch mein, von Höhenangst geprägter, subjektiver Eindruck sein könnte.

Natürlich ist King Kong kein schlechter Film (siehe Bewertung), bleibt aber hinter dem persönlich erhofften zurück. Apropos Hoffen (lupenreiner Dellinger, das hier): bleibt zu hoffen, daß Peter Jackson sich mal wieder an ein frisches Drehbuch wagt. So bleibt es auch weiterhin schwer zu sagen, wie hoch sein momentanes Leistungspotential anzusiedeln ist.

7/10

Details