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Wir schreiben die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts und in Deutschland macht sich ein österreichischer Maler daran richtig derbe auf Kacke zu hauen und selbige in die Köpfe des Volkes zu packen. In Amiland ist man derweil mit anderen Schmopanz zu Gange: Die stets lieblich grinsende Theater-Aktrice Ann Darrow (Ja, ja, die Watts, die sich für denn Lynch schon im Schritt schubberte.) gerät zufällig an den moppeligen Filmregisseur Carl Denham, der mit seiner Crew und dem Geld seiner Produzenten auf der Flucht vor den Studioheinis ist, die seiner Idee für einen neuen Kassenflop nicht zugetan sind. Kurzerhand engagiert der gehetzte Enthusiast die Dame für die Hauptrolle in seinem neuen Film und ab geht’s nach Skull Island. Dort angekommen wird Ann auch sofort von Eingeborenen gekidnappt und dem Herrscher der Insel (Na, wer ist das wohl?) zum GV überantwortet. Der Rest ist auch soweit bekannt: Affe geht steil auf die Dame später fällt er vom Empire State Building.


The Story so far! Was macht ein Regisseur, den man allerorts als Wunderkind abfeiert und dem ein Studio finanzielle Freiheiten einräumt, bis es knallt? Richtig, er erfüllt sich seinen Kindheitstraum! Im Falle von Steven Spielberg war das ein großer, bunter und bombastischer Peter Pan-Film. Was schließlich aus „Hook“ wurde, war ein kitschiger Haufen der mit Karies sympathisierte und sich darüber hinaus als Kassengift entpuppte. Und denkt mal an Martin Scorsese : Sein „Gangs of New York“ entpuppte sich doch auch nach fast 30-jährigem Wunsch auf Realisation als ein Desaster. Da kann noch so oft der Presse vorgemümmelt werden, dass der Maestro sich hier seinen Traum erfüllt: Letztendlich sind solche Projekte zumeist einer Gattung zuzurechen, der das Publikum mal getrost den Buckel runter rutschen darf. Doch zurück zu Jacksons Affenschande.


Natürlich ist der dreistündige Film ambitioniert in Szene gesetzt und lässt sich Zeit für seine Charaktere, bevor ab der 70. Minute ein WETA-Effektgewitter sich auf der Leinwad entlädt. Doch genau hier versagt Jackson seinem Publikum sämtlichen Spaß an dem CGI-Ungetüm: Fakt ist, das ein schnell geschnittener Actionoverkill aus den Computern noch lange keinen guten Film garantiert. Ständig ist man bemüht, das Gesehene als großartig und technisch perfekt zu huldigen, doch knapp 15 Minuten, in denen nur noch Geviehch sich prügelt, würgt und rumhüpft kriegt man leichte Bedenken, ob man nicht eventuell einem Grafikdemo von Hochleistungsrechnern beiwohnt. Nonstop zelebriert hier Jackson nach einer recht langen Anlaufphase dann seine Saurierstampeden, Rieseninsektenattacken und Affenprügeleien, dass einem nur noch das Kotzen oder Schlafen als Gegenmittel ins Bewusstsein gerufen wird. Ja, der Riesenaffe ist sein Star und er lässt uns auch nicht daran zweifeln, dass seine Darstellerriege nur Beiwerk ist: Selten sah man einen so dermaßen unsympathischen Jack Black-Charakter wie Denham über den Screen flitzen, noch nie war Naomi Watts so klar als optisches Beiwerk zu erleben und einen Adrien Brody als Actionhelden vorzuführen war schon im Gedanken eine Zumutung. Wenn dann noch der deutsche Untergängler Thomas Kretschman als Prochnow-Pendant aufmarschiert wird einem noch übel. In der dt. Fassung synchronisierte sich der Exportschlager sogar noch selbst, was an Peinlichkeit und unfreiwilliger Komik selbst Nulpen wie Diane Krüger oder Franka Potente den Rang ablaufen sollte. Da retten selbst die gelegentlichen In-jokes, wie eine Kiste mit dem Sumatra Rat Monkey nicht mehr viel. Wirklich schlechtes Popcorn-Entertainment serviert der Herr der Ringe- Macher uns hier zwar nicht (Da gibt’s beileibe wirklich schlimmere Aspiranten um den Asiknüppel 2005), doch die Affenmär entpuppt sich als PJs miesester Film und als Enttäuschung des vergangenen Kinojahres.

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