Überwiegend scheiden sich die Geister bei Peter Jackson’s langersehntem King Kong-Remake ja nicht wirklich. Einigen waren bestimmte Szenen zwar etwas zu kitschig, aber die positiven Aspekte überragten dennoch. Ich kann mich dieser Euphorie nur anschließen. Dem Film merkt man das Herzblut des Regisseurs von der ersten Sekunde an. Viel zitiert wurde Jackson, er habe mit 9 Jahren den Ur-King Kong zum ersten Mal gesehen und daraufhin beschlossen, Regisseur zu werden. Nach dem Kino-Genuss glaube ich ihm jedes Wort…
Neben Titanic fallen mir außer King Kong nur wenige 3-Stünder ein, die vom Anfang bis Ende fesseln und eine derartige visuelle Brillanz entfalten. Die ausführliche Einleitung gerät nicht zu lang, sondern schafft es, Interesse für alle beteiligten Personen zu schaffen. Schon die Sturm-Sequenz während der Seefahrt ist, gewissermaßen als Vorfreude und Einstimmung auf den Riesenaffen, mitreißend und tricktechnisch klasse gemacht. Als jedoch Kong auftaucht, entfaltet sich das Werk erst richtig zum Kino-Wunder. Und mal ehrlich, wer will es leugnen:
Die Rutschparty mit Mensch und Sauriern, sowie der vielzitierte Fight zwischen Kong und den Urtieren sind Gänsehaut pur! Und diese logische Weiterführung des Originals besteht u.a. in der tricktechnisch perfektionierten Ausgestaltung der Beziehung zwischen Kong und der weißen Frau. Einfach sympathisch, wenn sie anfängt, Rad zu schlagen und zu jonglieren. Ich gebe zu, dass die Szene auf dem Eis schon etwas ungelenk wirkt und kitschig ist, im Kino erntete die Sequenz dennoch Schmunzler und zwar auch von mir.
Ein würdiges Remake eines großen Films, zeitgemäß perfektioniert und mit viel Gefühl und bombastischen Action-Sequenzen gesegnet. Für sich meiner Meinung nach ein Klassiker des modernen Abenteuerfilms. Vielleicht spornt dieses Meisterwerk ja sogar Hollywood an, das an sich tote Genre des Abenteuerfilms wieder auf die Sprünge zu helfen.
Ganz großes Kino!
10/10