Review

"King Kong" - eine filmgewordene Legende! Und kein Geringerer als der "Herr der Ringe" Peter Jackson himself nahm sich jüngst dem milllionenschweren Remake des über 70 Jahre alten Klassikers an. Und in der Tat sieht man Jacksons persönlichem Kindheitstraum das gewaltige Budget durchgehend an, strotzt doch das überlange, recht düstere Werk nur so von CGI-Effektorgien und spektakulären Aufnahmen im bekannten "HdR"-Stil. Doch das Stichwort "Kindheitstraum" entwickelt sich leider für die 2005er-Version des Riesenaffen mehr oder weniger zum Boomerang. Vor lauter kindlichem Eifer hat der gute Peter hier leider den eigentlichen Film doch ziemlich vergessen, ganz ähnlich einem Kleinkind in der Spielzeugabteilung eines Kaufhauses.
Neben der nervigen Überlänge - irgendwann langweilt der schlichte Plot mit seinem 20. Dino und der 100. Wurmmutation einfach nur noch - merkt man dem Film seinen CGI-Overkill leider auf Schritt und Tritt an. Auf diese Weise entsteht ein extrem steriler Eindruck des gesamten Geschehens und selbst die hochdetaillierte, "Uruk-Hai"-verseuchte Gruselinsel will einfach nicht lebendig wirken. Auch die nicht selten deplaziert und überzogenen Actionszenen können darüber nicht hinwegtäuschen. Das ändert sich auch mit dem berühmten New Yorker-Finale nicht, dem zu allem Überfluss noch einige meines Erachtens einfach nur peinliche Kitschsmomentebeigefügt wurden.

Zwischen den Computereffekten gibts aber tatsächlich noch Darsteller aus Fleisch und Blut. Jack Black gefiel mir in der Rolle des abenteuerlustigen Regisseursnoch mit am besten, während Naomi Watts immerhin gut aussieht. Wie "Pianist" Adrien Brody wirkt sie auf mich jedoch eher fehlbesetzt trotz engagierter Leistung. Von Sympathieträgern kann man jedenfalls in keinem der besagten Fälle sprechen...
Eine Erwähnung wert ist sicherlich noch Andy Serkis, der mit seiner hässlichen Visage zwar den Zuschauer dankenswerter Weise nicht direkt anglotzt, im Gegenzug jedoch dem Riesenaffen - wie schon einst den Kollegen Gollum - sehr realistisch zum Leben erweckt. Fragt sich eigentlich nur, wer von den dreien der Hässlichste ist ;)

Fazit: Die Effektspezialisten der "Herr der Ringe"-Schöpfer von Weta erschlagen unter dem Kommando Jacksons den Zuschauer mittels einer gigantischen Effekt-Lawine. Das beeindruckt vordergründig sicher hier und da, der innerlich leblose Film selbst ist aber eher misslungen und vor allem viel, viel zu lang(atmig). Schaue ich mir ganz sicher kein zweites Mal an, gerade weil die etwas eigene "Herr der Ringe"-Optik eben in besagtes Tolkien-Universum gehört und nicht in ein irdisches Szenario!

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