Review

King Kong - es ist seit einer Ewigkeit
angekündigt. Weil Peter Jackson die Herr der Ringe machte, war auch
eigentlich bereits jeder von Anfang an überzeugt über die Qualität
dieses Filmes. Ich habe mich schon seit einiger Zeit darauf gefreut
(obwohl der Hype viel zu früh begann) und bin dann am Premierentag
obwohl sogar Wochentag und überlanger Film in die Aufführung gegangen.
Richtig viel hat es mich auch noch gekostet, die Produzenten wohl auch,
aber die bekommen ja auch wieder was zurück in die Kasse.



New York in den 20ern : Endlich will er groß rauskommen mit seinem
Film, der Regisseur Carl (Jack Black !). Von seinem neuen Film ist er
schon richtig begeistert, leider sind das die Produzenten gar nicht, da
er schon einige Flops produzierte und so wollen sie ihn vor die Tür
setzen. Doch dank der modernen Gesellschaft, die täuschende Schecks
erlaubt ist Jack schon auf seinem Dampfer ins vermeintliche Glück bevor
ihn Produzenten mitsamt Polizei schnappen kann. Dabei ist die vormalige
Kabarettistin Ann (Naomi Watts), die Jack zufälligerweise noch schnell
aufgabeln konnte, ein Superstar der Filmzene und natürlich die übliche
Film -und auch noch Schiffscrew. Jack konnte irgendeinem Seemann eine
Karte abkaufen, die den Weg zu einer bis jetzt unentdeckten Insel
aufzeigt. Die Schiffscrew ist davon nicht unbedingt begeistert, wussten
sie doch zuvor nicht davon, aber dann erreichen sie doch noch die
sagenumwobene Insel.



Mehr verrate ich nicht, was vielleicht ein wenig sinnlos sein mag, da
es sowieso ein Remake ist. Jedoch kennen manche vielleicht nicht das
Original, wie ich, und dann würde ich ihnen das unglaublich teure
Kinoerlebnis ja vermiesen.



Den Film kann man in drei Teile aufteilen : Die Reise zur Insel, der
Aufenthalt zur Insel und der dritte Teil bleibt mal ein Geheimnis.
Anfangs "geht" dann natürlich nur sehr wenig Action, bzw. gar keine.
Hier werden die Charaktere eingeführt, was natürlich lustige und auch
traurige Szenen generiert. Vor allem ist in dem Drittel auch das Thema,
wie früher Filme
gemacht wurden, was mich persönlich auch sehr ansprach, da ich ja
selber Filme mache und es stellte sich ein pseudo-nostalgisches Gefühl
ein. Auf der Insel dann wird nicht mit Action gespart, und wobei es
aber auch ruhige Momente gibt. Im dritten Teil gibt es dann wieder ein
Gemisch aus Drama und Action.



Was mir sofort aufgefallen ist, ist der irgendwie ein wenig milchig
wirkende Filmstil. Die Farben wirken eigentlich durchgehend immer etwas
falsch... Was mir manchmal gefiel, aber oft dann eben doch wieder
mißfiel.



Sehr teuer an King Kong, waren, was wohl relativ klar ist, wohl die
CG-Effekte. Trotzdem haben sie mich aber maßlos enttäuscht. Schon bei
der Dampferabfahrt, bei der es einen Schwenk um das Schiff gibt, fällt
ein richtig hässlicher Raucheffekt auf (der Schornsteinsche Rauch).
Haltet mich für kleinlich aber sowas stößt mir sofort richtig auf, ich
habe ja auch 8 Euro bezahlt, oder ? Auf der Insel dann plagten mich
hässliche CG-Monster. Die Oberflächen der Haut sehen für mich einfach
nicht richtig aus und auch der Gesamteindruck missfällt, da einfach das
Design zum Beispiel Jurassic Park absolut unterlegen ist. Zwar ist es
nicht ganz so schlecht wie in den BBC-Sendungen, die man manchmal auf
Pro7 sehen kann, doch trotzdem wieder enttäuschend. Wenn man so sieht,
was sich im Videospiel-Genre tut, ist das nicht gerade beeindruckend.
Das einzige was ich bei den Viechern nicht betadeln kann, sind die sehr
schönen Animationen. Und nicht nur die Technik ist schlecht, auch das
Design kommt einem teilweise wie aus dem B-Movie Genre vor.



Wer hier kennt Episode 1 ? Und was ist das wichtigste Merkmal von
Episode 1 ? Meiner Meinung nach die ganzen Bluescreens, die die
Schauspieler im Blauen stehen ließen. King Kong übertrifft Episode 1 in
dieser Hinsicht wohl noch : Bluescreens, Bluescreens, Bluescreens,
wohin das Auge schaut. Tut mir leid, aber das bekommt oft das Prädikat
: Hässlich. Oft muss ich mich fragen, wie man so etwas absegnen kann.
Das Meer sieht zum Beispiel richtig schlecht aus, und schließlich
kommen auch noch Schauspieler dazu. Warum nicht echte Aufnahmen ? Warum
? In der oft im Fernsehen gezeigten Szene (zum Beispiel bei Jay Leno)
in der King Kong mit Naomi Watts in der Hand gegen die T-Rexes kämpft,
passt Naomi Watts auch zum Beispiel einfach nicht so richtig in die
Szenerie. Ich hatte bis zum Ansehen gehofft, dass das doch noch
verbessert wurde, aber es waren wohl die Lichtverhältnisse zu
schwierig. Könnt ihr euch ja auch mal ansehen wenn ihr wollt, sollte ja
oft genug im Fernsehen kommen.



King Kong selber, auf den sehr viel Arbeit fokussiert wurde, konnte
mich zufriedenstellen. Er ist hübsch modelliert, klasse animiert. Auch
bringt er sehr gut seine äffischen Emotionen rüber.



Bluescreens sind ja nicht nur für die Effekttechniker schwierig sondern
auch für die Schauspieler. Wenn man in einem blauen Raum steht, und
sonst nur noch das Filmteam da ist, erfordert das schon sehr viel
Vorstellungsvermögen. Trotzdem kann ich euch nicht einen Schauspieler
nennen, der mich enttäuscht hätte. Auch Naomi Watts, von der ich bisher
nur Ring sah, hat mir sehr gefallen. Sie hatte es sehr schwierig, wie
ich in einem Making-Of sah : Sie stand vor dem Bluescreen, und wurde
lustigerweise von einem Mann in blauen Strampelanzug durchgeschüttelt,
der sie an einem grün-blauen Stab festhielt. Er war King Kongs Hand.
Das hätte ich wohl nie geschafft ohne mich totzulachen. Aber nicht nur
in dieser Hinsicht waren die Schauspieler gut, auch bringen sie
Emotionen vortrefflich rüber. Sie hätten ein besseres Drehbuch verdient.



Damit meine ich vor allem : Ein Nicht-Popcornkino-Drehbuch. Allerdings
ist die Story auch so etwas klischeehaft und weist leider beim Sprung
auf den zweiten zum dritten Teil viele Lücken auf (viele Charaktere
werden einfach so vergessen). Ich befürchte, da kann man sich auf eine
"Extendend-Edition" freuen, die dann erst alles aufklärt.



Zu lang bzw. zu langatmig fand ich den Film doch nur an sehr wenigen
Stellen, es passiert eigentlich immer etwas Interessantes und ich
wollte auch einfach immer wissen wie es weitergeht...also ist die Story
wohl doch recht gut. Doch trotzdem gingen einige (wohl arbeitende
Menschen) schon vor Schluss : Sie hielten es einfach nicht mehr aus, da
vor allem der Schluss sehr gezerrt wurde. Ich war übrigens von 19.30
Uhr bis 23 Uhr im Kino, inklusive Pause und Trailern. Allerdings war
die Pause etwas verkürzt.



Auch wenn es nur die wenigsten wahrscheinlich interessiert, will ich
noch was zur Shit...ich meine Schnitttechnik sagen : Diese ist über den
Film verteilt leider sehr inkonsistent. Wie auch die Kameraführung. Es
wirkt eben alles einfach nicht wie aus einem Guß, insgesamt betrachtet.
Zu solchen Stilbrüchen kommt es wenigstens nicht in einzelnen Szenen,
sondern nur über den Film verteilt.



Auch recht inkonsistent ist der Soundtrack. Dazu muss ich ihm noch
vorwerfen, daß mir manche Stücke richtig generisch vorkamen. Doch
trotzdem untermalt der Soundtrack das Geschehen sehr gut. Zu hören sind
Jazzstücke und Orchestrationen.



Also ich dann aus dem Kino kam, wusste ich auch nicht so recht. Es ist
schon ein langer Film gewesen, es passierte viel, die Charaktere waren
mir teilweise ans Herz gewachsen. Die Action war oft nett und
doch...dieses Jahr war ich bei Krieg der Welten weitaus geflashter. So
beeindruckt war ich danach eben bei King Kong einfach nicht. Ich war
doch auch etwas enttäuscht, dass ich dafür 8 Euro ausgegeben hatte. So
ging ich müde nach Hause, ohne rechte Begeisterung für den Film.



Nachdem ich hier sehr viel Kritik und nur wenig Lob von mir ließ, muss
ich hier noch einen Aspekt sehr loben : Den Sound. Dieser ist richtig
brachial, auch die Monsterstimmen sind richtig gut gemacht und lassen
die Kinolautsprecher erbeben. Oft wusste ich nicht, ob King Kong jetzt
brüllt, oder ob es die Prolls hinter mir waren.



Fazit :

Schon schwierig eine Meinung abzugeben, aber auf jeden Fall hätte man
den Film in vielen Aspekten besser machen können. Wie ihr lesen
konntet, war ich in vielen Aspekten auch hin- und hergerissen. Meine
Empfehlung : Wenn ihr euch den Film anguckt, gebt nicht soviel aus, ihr
würde maximal 5 Euro ausgeben. Empfehlen tue ich den Film mal nicht, da
er einfach doch keinen richtig guten Gesamteindruck hinterlässt.

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