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Endlich geschafft, knapp drei Stunden Film sind vorbei (ok, Dank RTL waren es vierzig Minuten mehr). Was ich mir damals im Kino nicht antun wollte, habe ich jetzt nachgeholt. Ich liebe ja auch eigentlich Abenteuer- und Tierhorrorfilme, muss allerdings gestehen, dass mich das Phänomen King Kong nie richtig erreicht hat, die Verfilmung aus 1976 kennt man, sicher, aber es war für mich nie ein wichtiger Film gewesen. Diese Neuverfilmung ist es leider auch nicht, außer für Peter Jackson natürlich. Nach Independent-Horror und HdR-Ringe-Geldverdienen nun also die Verwirklichung seines Kindheitstraumes, gewiss, aber mussten wir alle Zeuge davon sein? Ich weiß nicht so recht, und Jackson wird's auch nicht jucken.

Dabei ist der Film sicher nicht schlecht gemacht und handwerkliche Perfektion ist bei Jackson wohl zu erwarten gewesen. Dass er das Flair der 30er Jahre als Grundlage nimmt, ist eine der wenigen Pluspunkte des Filmes. Auch die Schauspieler sind durchweg passend ausgesucht, wobei die einzige Hauptdarstellerin Naomi Watts allerdings nicht unbedingt die Rolle ausfüllt, die ihr zugedacht ist. Die skurrile Beziehung zwischen ihr und dem Riesenaffen hätte etwas mehr bedurft als lächerliche Tanzeinlagen auf einem Felsplateau. Kommunikation? Null! Das hat die Jessica Lange eindeutig besser gemacht.

Das der Plot endlos gedehnt wurde, wurde bereits vielfach kritisiert, aber das Schlimmste ist, das nicht nur der Trip zur geheimnisvollen Insel (nett übrigens: "Skull Island" - Braindead lässt grüßen!) zur Geduldsprobe gerät, denn das, was vorne bis zum Geht-nicht-mehr ausgewalzt wurde, kommt hinten fast ein wenig zu kurz: King Kong wird betäubt - Schnitt - wir sind wieder in New York - Schnitt - Affe tobt und bricht aus - und fast ist es zu Ende. Aber wahrscheinlich wird sich darüber eh keiner mehr beschweren, da einem vor lauter CGI-Protzerei schwindlig geworden ist und man einfach nur das Ende herbei sehnt. Denn ein langer Film ohne Spannungsbogen ist eben nicht nur einfach lang, sondern insbesondere „lang"weilig.

Fazit: Richtig schlecht ist „King Kong" sicher nicht. Aber ich komme mir vor, als hätte ich fünf Schnitzel hintereinander gegessen. Nicht dass ich jetzt kotzen muss, aber irgendwie habe ich ein extremes Völlegefühl. Hoffentlich kann ich jetzt gut schlafen, ist ziemlich spät geworden. Die Müdigkeit dafür habe ich jedenfalls.

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