Großartige Filme erhalten ein entsprechendes Review von mir. Regisseur Peter Jackson hat es sichtlich drauf, den Zuschauer optisch in Dauer-Verzückungen zu bringen. Seit seiner splattrigen Anfangszeit mit C-Movies aus Neuseeland hat der Mann gelernt. Eines konnte er damals schon - seine Fans, wenn auch budgetgebremst, unterhalten. Dass KING KONG größer als groß geraten ist, zollt man nicht zuletzt den sehr guten Vorgänger-Verfilmungen. Es ist unnötig, ewig zu diskutieren, welche Version besser oder unterhaltsamer ist als die andere. Zwischen allen 3 Streifen liegen immerhin Jahrzehnte der Filmkunst. Ich bin mit der Jessica Lange-Version aus den 1970er-Jahren aufgewachsen - damals, als es zum Finale des Films das WTC in New York noch gab. Erst später bekam ich die Verfilmung mit der schrill schreienden Fay Wray zu Gesicht und bewunderte die schwarzweiß verfilmte Stop-Animations-Show, die damals in den 1930er-Jahren sicherlich sensationell gewesen war. Interessanterweise ist Jacksons Remake von 2005 inhaltlich näher an der ersten Verfilmung dran. So ist es dem Magier des Visuellen gelungen, ein direktes Remake zu KING KONG UND DIE WEISSE FRAU zu inszenieren, während der 1970er-Streifen nur in den Höhepunkten ähnlich gelagert ist.
Zurück zu Jacksons FX-Overkill: Kostüme, Sets, Designs, Storyline - alles richtig gemacht! Schön kitschig verzuckert und mit spektakulärer Unlogik überhäuft, kurz gesagt: Bombast rulez! Nicht auf ein tiefergehendes Melodram zwischen dem Affen und der Lady denken. Trotz der guten Ansätze zur affigen Lovestory, sind diese nur nette Pausenfüller zum nächsten effektgeladenen Paukenschlag. Dinos, Krabbeltiere und Gigantfledermäuse inklusive - Jackson hat für den Tierhorrorfilm-Fan alles reingepackt, was Spaß macht. Spätestens dann, wenn Kong in New York zigfach Oldtimer durch die Straßen bowlt, fühlt man sich wieder wie ein Kind, das herzhaft seinen Klötzchenturm umstößt.
Ihr kennt das Feeling noch?
Ich lasse mir auch nicht ständig sagen, dass der Film offensichtliches Popcorn-Mega-Mainstream-Kino ist … weil ich das weiß!
Jackson und KING KONG - die knalligste Verbindung seit Nitro und Glyzerin! Mit kindlichem Gewissen und dem frechen Grinsen eines Mittvierzigers vergebe ich herzensgute 10 von 10 Points … und geh' nun meinen Klötzchenturm umwerfen.