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Shapiro Glickenhaus Entertainment präsentiert mit "Talons of the Eagle" einen überdurchschnittlichen B-Actioner. John Shapiro und James Glickenhaus produzierten auch den Knaller "Tough an Deadly" und sind für ein ordentliches Budget bekannt. Regisseur Michael Kennedy war schon für "Red Scorpion II" verantwortlich und hatte als Nebendarsteller schon einen Auftritt in "Man lebt nur zweimal". Er begann seine Karriere mit unbekannten Filmen wie "Caribe" oder "Red Tiger", bevor er 1992 hiermit seine beste Leistung bis dato ablieferte. Drehbuchautor Stephen J. Maunder schrieb Drehbcüher ausschließlich für B-Actionfilme. "Tigerkralle, TC-2000" und "Expect No Mercy" gehen auf seine Kappe.
Für die deutsche Videoauswertung, musste der Film um über zwei Minuten geschnitten werden. Immerhin wurde unsere FSK 18 Fassung dann nicht noch indiziert.

DEA Agent Tyler Wilson (Billy Blanks) wird nach Toronto geschickt, um zusammen mit dem kanadischen Cop Michael Reed (Jalal Merhi) den Gangster Mr. Li (James Hong) hochzunehmen. Dafür müssen die Beiden in seine Verbrecherorganisation eintreten und dies gelingt ihnen nur bei einem geheimen Kampfsportwettbewerb. Zuvor mussten Tyler und Michael aber erst die Adlerkralle bei Master Pan (Quingfu Pan) erlernen. Es gelingt ihnen in Li´s Organisation zu gelangen, doch Michael bendelt mit Li´s Freundin Cassandra (Priscilla Barnes) an und fliegt kurz darauf auf. Auch Tyler wird entlarvt und so müssen die Beiden, in Li´s großem Casino um ihr Leben kämpfen.

Maunder macht hier keinen Hehl aus der standatisierten Story. Zwei kaum verschiedene Charaktere treffen aufeinander, vertragen sich recht schnell, schauen gerne hübschen Frauen nach und können Beide ordentlich Hiebe verteilen. Das man sich bei den Ermittlungen über jedes Gesetz hinwegsetzt, scheint hier Niemanden zu interessieren. Bevor Tyler und Michael jedoch in die Höhle des Löwen gesteckt werden, müssen sie erst die Adlerkralle erlernen, eine brutale Kampftechnik, welche die Mannen von Li fast alle beherrschen. Die längere Trainingssequenz bremst das Tempo ein wenig ab, bevor man undercover ermitteln kann. Dort verhalten sich die Beiden nicht sonderlich professionel und fliegen auf. Der Plot ist nicht nur unspannend, sondern komplett vorhersehbar. Kennedy drückt ordentlich auf die Tube und kann den Film durch hochwertige Kampfszenen retten. Auch die obligatorische Lovestory darf hier nicht fehlen.

Hier sprechen die Fäuste und zwar ganze Bände, Schusswaffen kommen kaum zum Einsatz. Fights in Massen, zudem gut choreographiert und abwechslungsreich. Nicht nur verschiedene Kampftechniken treffen aufeinander, sondern auch mit fast allen Arten von Waffen wird herumhantiert. Dabei kommt auch mal ein blutiger Kehlenschnitt zustande, oder ein Genickbruch. Richtig brutal wird "Talons of the Eagle" aber nie, doch die Fights sind richtig Eyecatcher. Ganz besonders Blanks liefert sich einige tolle Kämpfe, zum Beispiel gegen den flinken Chinesen in der Küche, oder der Finalkampf gegen Matthias Hues. Jalal Merhi hat hier keine Chance, sein kämpferische Können reicht lange nicht aus, um Blanks, oder auch Hues das Wasser zu reichen. James Hong war eine gute Wahl als Fiesling Li. Auch wenn der Film im Mittelteil einige Hänger aufweist, das lange Finale ist wirklich ein Kracher, inklusive großer Explosion.

Schicke Choreographien, massig Fights, aber lasche Story. Actionfans dürfen sich diesen kurzweiligen B-Klopper nicht entgehen lassen. Der Rest sollte einen großen Bogen darum machen. Dank der tollen Nahkämpfe gibt es 6,5 Punkte meinerseits.

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