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Warum zu einem eh nur mäßigen Film wie " Omega Cop " noch eine Fortsetzung gedreht werden musste, entbindet sich jeglicher Logik. Wieder produziert von Ronald Marchini und Garrick Huey stand Regisseur Alan Roberts ein noch kleineres Budget zur Verfügung, als vor einem Jahr Regisseur noch Paul Kyriazi. Trotzdem sind Steigerungen, ganz besonders beim Unterhaltungswert auszumachen. Wie schon der Erstling, wurde auch " Karate Cop " bei seiner Videoveröffentlichung dermaßen gekürzt, dass ihn Keiner mehr sehen wollte. Das stark geschnittene Ascot Tape ist heute sogar noch indiziert, obwohl die Screen Power DVD eine FSK 16 Freigabe trägt und obendrein ungeschnitten ist.

In der Zukunft ist Jack Travis (Ron Marchini) der einzige noch lebende Cop. Daher rettet er auch Rachel (Carrie Chambers) das Leben, vor der sadistischen Bande um Boss Lincoln (D.W. Landingham). Rachel führt Jack zu einer kleinen Gruppe von jungen Unterweltkämpfern. Alle wollen diesen tristen Ort verlassen, doch dies geht nur durch Jack´s Hilfe. Er soll in einem bewachten Gebäudekomplex eindringen und einen Kristall für den Teleporter stehlen. Jack nimmt die Herausforderung an, hat aber die Rechnung ohne Lincoln gemacht, der Rachel kurzerhand kidnappt. Nachdem er den Kristall geholt hat, dringt Jack in Lincoln´s Gefilde ein und nimmt es sogar mit einem unbesiegten Gladiator auf.

Wer sich " Karate Cop " zu Gemüte führt, sollte dem Trash nicht abgeneigt sein. Das knappe Budget ist dem Film oft anzusehen, ganz besonders bei der Kulisse. Gedreht wurde hier auf einem verlassenen Industriegelände, welchem man aber einen gewissen Endzeittouch nicht absprechen kann. Dafür wirken Orte wie die Kampfarena sehr armselig, ohne jegliche Schauwerte, oder das in rot getauchte, viel zu dunkel geratene Zimmer, in dem Lincoln haust. Immerhin können die Kostüme einen gewissen Charme versprühen, nur verstehe ich nicht, warum Jack die ganze Zeit mit dieser Polizeimütze herumspaziert. Damit zieht er das Gesindel doch nur an und lenkt misstrauische, sowie aggressive Blicke auf sich. Der Score bringt zwar eine stark heroische Note mit sich, überrascht aber durch gute Melodien, zudem Vielfältigkeit. Nur die triefige Abspannmelodie ist lächerlich und passt absolut nicht zum Film.

Selbst die Action ist ordentlich inszeniert und es verwundert schon ein bisschen bei der Budgetknappheit, dass es mehrere Explosionen gibt und auch sonst mit Sachschäden nicht gerade gegeizt wird. Was man dem Film noch zu Gute halten kann ist, dass Langweile ausgeschlossen ist. Es passiert ständig irgend etwas. Entweder kloppt man sich die Seele aus dem Leib, verfolgt sich gegenseitig, oder es gibt kleinere Schusswechsel. Die Martial Arts Einlagen sind schon sehenswert. Jack bricht seinen Gegnern reihenweise das Genick, Arme oder Beine, oder prügelt wie wild auf sie ein, inklusive einem sehr langem Endkampf gegen einen Gladiator. Nur die Gegner sind dermaßen dämlich. Da steht man zu zehnt um Jack herum, aber es greift immer nur Einer an. Die Anderen schauen ruhig zu, wie der Auserwählte von Jack durch die Mangel gedreht wird, erst dann greift der Nächste an. Genauso diese Kampfschrei, anstatt Jack von hinten zu überraschen, brüllt man sich die Seele aus dem Leib, damit der Angriff ja abgewehrt wird. Mit der Treffsicherheit beim Schießen steht es auch nicht besser. Selbst auf fünf Meter trifft man meilenweit am Ziel vorbei, während unser Held pro Schuss fast immer einen Treffer erzielt. Dabei gibt es für den Genrefan natürlich einige blutige Einschüsse zu sehen.

Die Story, wenn man es überhaupt so nennen kann, ist nur dazu da um die Actionszenen miteinander zu verbinden. Dabei geht es wieder um das Übliche. Jack schließt sich ohne Nachzudenken dem Widerstand an, setzt für eine Mahlzeit sein Leben auf Spiel und muss sogar auf sein Auto verzichten. Wie es weiter und ausgeht wissen wir alle ganz genau, dies aber sehr unterhaltsam.
Ron Marchini mag Sympathien im Zuschauer wecken und man kann ihn auch als Held anerkennen, doch als Schauspieler ist er eine Null. Das gilt auch für die restlichen Protagonisten. Den Rest übernimmt die deutsche Synchro, welche die eh schon schwachen Dialoge noch mehr verhunzt. Da stelle ich mir die Frage, warum sich A-Schauspieler David Carradine für so etwas hergibt. Sein kleiner Auftritt als Barkeeper Dad ist echt witzig geworden.

Trashiger Endzeitactioner mit ganz schwachem Plot, blassen Charakteren, aber guter Action. " Karate Cop " dient nur zur Unterhaltung und spricht nur den Actionfan an. Trotzdem knappe 5 Punkte von mir.

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