Eher zufällig bin ich auf diesen Endzeittrash vom Beginn der 1990er Jahre gestoßen. Zwar kann die Action in diesem Streifen an einzelnen Stellen durchaus überzeugen, insgesamt bleibt aber der Film aber recht "mau" und belanglos.
Es handelt sich um die Fortsetzung des ebenso wenig im Gedächtnis bleibenden Vorgängers "Omega Cop", präsentiert sich jedoch nicht als "Alpha Cop", sondern bleibt dem Niveau und der Low Budget Produktion treu. In einer Endzeitwelt, in der Anarchie und Gewalt herrschen rettet der ehemalige Polizist John Travis die schöne Rachel vor den auf den Straßen marodierenden Gangs. Sie ist die Anführerin einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen, die in einem Versteck darauf hoffen, den ungastlichen Ort mithilfe eines Teleporters zu verlassen. Dazu benötigen sie einen Kristall als Energiequelle. Leider befindet sich der letzte heile im Gebiet des Bandenchefs Lincoln, der sich seine Zeit mit brutalen Gladiatorenkämpfen vertreibt, bei denen in der Regel das Todesurteil vollzogen wird. Travis erklärt sich bereit für die Gruppe den Kristall zu besorgen. Während es ihm gelingt den Kristall zu stehlen, wird Rachel von Lincolns Bande gefangen und als erster Preis für den nächsten Gladiatorenkampf ausgelobt. Travis Probleme scheinen nicht geringer zu werden, sondern mehr...
Dies soll als Zusammenfassung des Inhalts reichen, viel mehr gibt er aber auch nicht her - fast hat man das Gefühl, als sollten mit der Handlung die Actionsequenzen lose miteinander verknüpft werden. Das führt zu einer ganzen Reihe von Ungereimtheiten und bezogen auf die Dialoge zu unfreiwillig komischen Auftritten der Akteuere.
So werden zu Beginn des Films Travis und Rachel von einer Gang verfolgt, deren Anführer "Snaker" ist (ein anscheinend in der Endzeit mutierter Mensch, der nur noch gebrochen sprechen kann). Sie erreichen das Versteck von Rachels Gruppe und können sich hinter den "Elektrozaun" rettten. Dieser scheint für die verfolgenden Gangmitglieder - trotz erkennbar vieler und vor allem grooooßer Löcher - ein unüberwindliches Hindernis zu sein. "Snaker", der eine Handgranate bei sich hat, wirft diese aber nicht gegen den Zaun, um dessen Löcher noch mehr zu vergrößern, sondern nutzt sie um Travis' Polizeiwagen zu sprengen. Hätte er den Zaun getroffen, wäre der Film wahrscheinlich auch schneller zu Ende gewesen und das ohne Happy End.
Aufgrund des geringen Budgets sind die Requisiten und die Settings auch eher mager - so läuft die Truppe Lincolns mit umgewandelten Baseballhelmen herum, der Star in der Gladiatorentruppe trägt einen Samuraihelm mit Atemgerät und spricht tatsächlich recht heiser - vielleicht ein Vorfahre von Darth Vader oder ein gewieftes Filmzitat?!
Es ist doch immer wieder erstaunlich, dass trotz der Verwahrlosung der Gesellschaft in diesen Endzeitfilmen verschiedene Dinge immer noch in ausreichender Weise vorhanden sind: Strom, Wasser, Munition, Waffen und Benzin.
Die Schauspieler mühen sich in ihren "Rollen" - viel durfen sie nicht agieren, das übernimmt Ron Marchini, der John Travis spielt schon selber, wobei man hier kaum von Schauspielerei sprechen darf. Carrie Chambers als Rachel macht ihre Sache noch am ordentlichsten, wobei sie immer wieder recht freizügige Kleidung tragen muss. Den Gastauftritt von David Carradine (der als Headliner auf der DVD-Hülle missbraucht wird) kann man ob der Kürze schon fast verpassen. Er mimt einen falsch spielenden Gaststättenbesitzer, der Travis berauben möchte und deshalb schon nach rund drei Minuten den Film als Leiche wieder verlässt.
Ron(ald) Marchini spielt in "Karate Cop" nicht nur die Hauptrolle, er hat auch am Drehbuch mitgeschrieben und den Fim mit produziert. Zum Glück (?) hat er nicht auch noch Regie geführt, wer weiß, was dann herausgekommen wäre. Die Arbeit, die Alan Roberts übernommen hat, bleibt aber eher weniger im Gedächtnis.
Wegen der Actionszenen ist der Film durchaus ansehbar, mehr aber auch nicht.