Die indische Serie Circus aus dem Jahr 1989 entführt die Zuschauer in die bunte, aber oft schwierige Welt einer Zirkustruppe. Neben dem emotionalen Kern der Serie, der die familiären Bindungen und Konflikte innerhalb des Zirkus beleuchtet, wird vor allem Shah Rukh Khans Auftritt als Shekharan Rai besonders in Erinnerung bleiben. Seine Rolle zeigt bereits das charismatische Potenzial, das ihn später zum Superstar machen sollte. Trotzdem wirkt sein Spiel zu diesem frühen Zeitpunkt stellenweise noch unausgereift und jugendlich überzogen.
Neben Khan glänzen auch andere Schauspieler wie Makarand Deshpande und Pavan Malhotra, die der Serie zusätzliche Tiefe verleihen. Die Serie berührt durch ihre authentische Darstellung der Zirkusgemeinschaft, in der Loyalität und die Herausforderungen des nomadischen Lebens im Mittelpunkt stehen. Figuren wie Jonathan, der nach einem Unfall seine Karriere aufgeben musste, fügen eine melancholische Note hinzu, die den Spagat zwischen Showbusiness und persönlichem Schicksal verdeutlicht.
Kritisch betrachtet zeigt Circus jedoch auch Schwächen, die auf das Produktionsniveau der späten 80er Jahre zurückzuführen sind. Die Technik und Inszenierung sind für heutige Sehgewohnheiten veraltet: Kameraarbeit, Ausstattung und Schnitt wirken teilweise unbeholfen. Auch die Erzählstruktur ist nicht immer stringent – manche Episoden scheinen zusammenhanglos und die Charakterentwicklung bleibt häufig auf der Strecke.
Trotz dieser Schwächen besitzt die Serie nostalgischen Charme und stellt ein wichtiges Kapitel in der Geschichte des indischen Fernsehens dar. Für Shah Rukh Khan-Fans ist sie besonders interessant, um einen Blick auf die Anfänge seiner Karriere zu werfen. Doch auch wer sich für Zirkusgeschichten und das soziale Leben in solch besonderen Gemeinschaften interessiert, findet in Circus ein Stück Zeitgeschichte, das zwar aus heutiger Sicht technisch überholt, aber kulturell wertvoll bleibt.