Review

Ich liebe diesen Film!
Während meiner Jugend hatte ich eine riesige Sammlung der Masters of the Universe Actionfiguren, Comics, Videos, Hörspiele, und was es nicht alles gab. Gegen Ende der Popularitätswelle erschien dann der Realfilm: Was habe ich damals die Produzenten verteufelt, daß sie die Kostüme nicht 1:1 übernommen haben, auch die Darsteller waren mir etwas zu schmal auf der Brust (wenn man sich die muskelbepackten Figuren mal ansieht, kein Wunder). Doch als mein Vater den heißersehnten Film endlich aus der Videothek mitbrachte, lief der Streifen tagein und tagaus! Ich war überwältigt, wie den Figuren Leben eingehaucht wurde, wie meine Idole in Fleisch und Blut den bösen Skeletor bekämpften.

Nun ja, heute würde ich das alles wohl etwas anders sehen, und den Film als recht kostengünstig produzierten Versuch, auf der abebbenden Masters-Hysterie mitzuschwimmen bezeichnen.
Trotzdem kann man dem Werk einen gewissen (trashigen) Charme nicht absprechen! Schon alleine die Idee, die Helden auf der Erde stranden zu lassen, wo sie in ihren Fantasykostümen nicht weiter auffallen, ist geradezu haarsträubend, war aber wohl wegen dem geringen Budget dringend nötig (die Herren der Videopremieren, Golan und Globus - besser bekannt als CANNON - zeichnen für die Produktion verantwortlich). Angesichts des Budgets sind allerdings die fantasievolle und verschwenderische Ausstattung beim Castle Grayskull Set, und die genialen Kostüme und Masken umso verwunderlicher. Nicht auszudenken, was man mit etwas mehr Geld und einem ausgefeilterem Script, das nur auf Eternia spielt, erreicht hätte!

Die Charaktere orientieren sich an der sogenannten "alten Definition", wonach es keinen Prinz Adam gibt, der sich bei Gefahr in den Superhelden He-Man verwandelt. Vielmehr herrscht auf Eternia Krieg, und die Armeen der Dämonen, geführt vom knochengesichtigen Skeletor, versuchen mit aller Gewalt, Schloss Grayskull einzunehmen, und damit die Herrschaft über den Planeten an sich zu reissen. Der Widerstand wird angeführt vom heldenhaften He-Man, der im Auftrag der Zauberin von Grayskull das magische Schwert trägt. Als alles verloren scheint, und Skeletor das Schloss eingenommen hat, trifft He-Man mit seinen Freunden Teela und Man-At-Arms auf den gnomartigen Gwildor. Mit Hilfe eines von ihm erschaffenen kosmischen Schlüssels gelangte Skeletor in den Thronsaal. Die Streiter für das Gute versuchen, mithilfe eines Prototypen dieses Schlüssels Skeletor unschädlich zu machen, werden aber durch einen Zeitstrudel auf die Erde gesaugt...

Ein Highlight des Films ist wohl der ständig sprücheklopfende Detective Lubic, der (zumindest in der deutschen Version) für einige Lacher sorgt ("Hier darf nur einer ballern, und das bin ich... so, jetzt gibt's mit der groben Kelle!").
Wenn man den Film heutzutage ansieht, und das vielleicht noch völlig unabhängig vom Masters-Kult, ist es natürlich schwer, darin etwas anderes als billige Videoware zu sehen. Viele mögen ihn verteufeln, mir gefällt er verdammt gut! Das geniale deutsche Verleih-Tape mit Hologrammcover halte ich jedenfalls heute noch als ein Stück Jugenderinnerung in Ehren.

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