Review

Einen "Spaziergang durch die Hölle" droht das Videocover an, begangen wird dieser von einer jungen blonden Dame in Bluejeans und Trägertop, die tags wie nachts durch die Stadt schlendert und den Zuschauer an ihren Entdeckungen in den Straßen New Yorks teilhaben lässt.

Des Nachts bestaunt sie das Treiben in Strip Clubs und zweifelhaften Spelunken, auch tagsüber liegt der Focus auf weniger touristisch erschlossenen Gebieten: Brachgelände voller Junkies, Straßentheater, überhaupt ist der Film sehr perfomance-lastig und nötigt dem Zuschauer viele viele Gesangseinlagen von allerlei schrillen Gestalten auf.
Ansonsten gibts es poetische Stalker in Seitenstraßen, Bodypaint - Clubs, Sado-Maso-Keller, Hahnenkämpfe und noch mehr Gesang und Interviews.
Eines haben hier alle Befragten gemeinsam: Sie lieben diese Stadt!
"Ich liebe diese Stadt", die programmatische Einleitung zu jedem Interview, die alte Frau, die keine Hochhäuser in der Lower East Side will und vor verlassenen Backsteinruinen ohne Fenster ein zahnloses Grinsen grinst, der Junk mit der Nadel und den Geschwüren im Arm, alle lieben diese Stadt, New York, New York!

Zwischen bizarr und banal hält sich das Schockpotential des Filmes ziemlich in Grenzen, wirklich unangenehm wirds ab und zu für die Zartbesaiteten wenn Hühnerköpfe bei Voodoo-Messen und Mäuseköpfe bei einer jämmerlichen Bühnenperformance  abgebissen werden, der "Spaziergang durch die Hölle" bewegt sich im Großen und Ganzen jedoch in recht konventionellen Sphären.

Als Dokumentation für die etwas abseitigen Etablissements vor 20 Jahren funktioniert der Film sehr gut, repräsentativ ist das Ganze auf keinen Fall, da die gezeigten Vergnügungsstätten wohl nur sehr kleinen Personenkreisen zugänglich sind und im übrigen nicht so speziell, dass man sie sich nicht in jeder anderen größeren Stadt auf diesem Planeten vorstellen könnte.

Und diese Filmmusik soll tatsächlich mal in den Charts gewesen sein?!
New York - a great Place if you like untalented Singing Performances.

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