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Basierend auf einer wahren Begebenheit, heisst es zu Beginn. Natürlich gibt es im wirklichen Leben Werwölfe die graues zotteliges Fell haben, große grüne Glubschaugen und wie ein zu fett geratener Gorilla aussehen. Das ist die beste Umschreibung für das Biest, welches die Bray Road unsicher macht. Da hat man einen armen Stuntman in ein hässliches Kostum gepackt, dass extrem vulominös ist. Dementsprechend schwerfällig bewegt sich die Kreatur auch.
Es kursieren ja schon viele Legenden über Werwölfe. Manche glauben an Zauberei, Andere an einen Streich der Natur, Leute wie ich glauben es gar nicht. Meistens wird aus einer Maus gleich ein Elefant gemacht, so trieb auf der Bray Road vielleicht ein normaler Wolf sein Umwesen. Drehbuchautor und Regisseur Leigh Scott (Hillside Cannibals) hat einfach ein Monster daraus gemacht. Doch wer steckt unter dem Köstum, Verzeihung, ich meine wer von den uninteressanten Charakteren verwandelt sich bei Vollmond in die Bestie.

Zugegeben, die Auflösung sorgt am Ende für eine kleine Überraschung ist aber im Gegenzug auch völlig unlogisch, da sich Derjenige zur Mordzeit meist meilenweit weg vom Opfer befand und wirklich schneller als ein Rennwagen sein müsste, um rechtzeitig aufzutauchen, aber das Ding ist doch so dick. Eine Verwandlung bekommt man natürlich nicht zu Gesicht, wäre auch viel zu teuer gewesen und man kann ja nicht zeigen, wie Jemand einen grauen Pelz anzieht. Aber bis zur Entlarvung im Finale ist es ein weiter Weg. Wir lernen erst den Hauptcharakter Phil Jenkins (Jeff Denton) kennen. Phil ist Anwärter auf den Posten des Sheriffs. Noch zwei Wochen muss er warten, bis er das Amt übernehmen darf. Als zukünftiger Sheriff auf dem Lande kann man sich so Einiges leisten. Man vögelt die Barfrau Kelly (Sarah Lieving) und prügelt sich in ihrer Bar nach Dienstschluss mit ein paar Maulhelden. Ansonsten fährt Phil in der Gegend herum, klappert jeden Tatort ab und hat stets den selben Gesichtsausdruck. Aber nicht nur Jeff Denton ist so ausdrucksstark wie eine vergilbte Plane, auch der Rest des Feldes ist nicht im geringsten bemüht.

Während der langgezogenen Ermittlungen, die zu nichts führen und zweitens nicht nötig wären, gönnt sich das Monster immerhin ein paar Appetitthappen. Leider sind die Morde immer so dunkel, dass man kaum etwas erkennt. Das Blut darf ein wenig sudeln, auch mit Eingeweiden wird herumgemanscht, wobei die Goreeffekte passabel ausfallen. Gemordet wird jedoch recht wenig, gleich zu Beginn muss ein Mädel dran glauben, welches mit ihrer Rostlaube mitten im Wald stehen bleibt, dann passiert sehr lange gar nichts, bevor in der letzten halben Stunde wieder mehr gemeuchelt wird. Zwischen den Morden bleibt genug Zeit um so oft wie nötig pinkeln zu gehen, wenn nötig auch groß, man verpasst wirklich gar nichts.
Als gelungen kann ich noch die Kulisse aufführen. Man drehte in einer sehr ländlichen Gegend, aber Scott kriegt es nicht gebacken, das Szenario unheimlich zu gestalten. Man weiss immer wer als Nächstes ins Gras beisst. Gegen den Rest ist der Score auf hochwertigem Niveau.

Auch wenn man schon nach relativ kurzen 82 Minuten erlöst wird, ist "Beast of the Bray Road" totale Zeitverschwendung. Ein fettes und lächerliches Monster dezimiert ein abgelegenes Ort und eine Dumpfbacke von Sheriffanwärter nervt mit dem immer gleich bleibenden Gesichtsausdruck. Auch wenn das Budget knapp war, hätte ein guter Regisseur wenigstens ein bisschen Grusel erzeugen können. Scott ist dazu völlig unfähig und langweilt somit durchgehend.

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