Die "Chains" sind eine hundert Mann starke Gang, welche Süd Chicago beherrschen. Nun wird ihr hochgeschätzter Anführer, der "Colonel", erschossen. Der Schütze kann flüchten, doch die "Chains" machen sich gleich an die Verfolgung. Währenddessen haben sich zwei Pärchen in das "Niemandsland" verirrt. Ausversehen nahmen sie die falsche Abfahrt. Nun helfen sie auch noch dem Mörder des "Colonels" zu entkommen. Sie schaffen es in eine alte Chemiefabrik zu fliehen. Dort müssen die Fünf den Angriffen der übergroßen Gang standhalten. Keiner weit und breit kann ihnen zu Hilfe eilen und die Nacht ist noch lang. Aus den sonst friedlichen Menschen werden brutale Mörder, nur so können sie die Nacht überleben.
Sehr unbekannter Bandenfilm, der auch Stephen Hopkins für "Judgment Night" inspiriert haben könnte. Nur war Hopkins Film deutlich besser, bei "Chains" haben wir es nur mit einem durchschnittlichem Actionprodukt zu tun. Immerhin drückt Eintagsfliege Roger Barski ordentlich auf die Tube. Wir erleben die Ermordung des "Colonels" und lernen kurz darauf im Schnellverfahren die beiden Pärchen kennen. Und hier kann man schon das erste Mal aufatmen, denn es handelt sich nicht um Teenager, sondern um Erwachsene. Daher verzichtet man hier auf pupertäre Floskeln oder Kalauer und ist nicht nur auf Sex aus.
Leider hat Barski bald Probleme das Tempo zu halten. Nach rasantem Anfang befindet man sich in der Chemiefabrik und der Film verfällt erst einmal dem Leerlauf. Zwischen den brauchbaren Actionsequenzen herrscht leider nur gähnende Leere. Man versucht sich unter gegebenen Umständen besser kennenzulernen, zwischendurch mal der Klischeestreit und natürlich wird die kleine Truppe auch dezimiert. Aber es fehlen die Sympathieträger. Die unbekannten Darsteller machen einen ordentlichen Job und es ist anfänglich etwas schwer zu durchschauen, wer die Nacht nun überlebt. Nur wie leicht und schnell die beiden Pärchen zu brutalen Mördern werden, ist ein wenig zuviel des Guten.
An Action gibt es ein paar Prügeleien und Verfolgungsjagden zu sehen. Nicht sonderlich spektakulär, aber immer passabel. Daneben werden viele Chains noch durch selbstgebastelte Gasbomben erledigt, Schusswaffen kommen nur selten zum Einsatz. Das Finale mit dem sogenannten "Deadman" ist richtig spannend geworden, während zuvor nur selten Spannung erzeugt wird.
Barskis knappes Budget schlägt sich doch deutlich in der Kulisse nieder. Ein großes Fabrikgelände wurde in die Filmkulisse umfunktioniert. Es sieht alles hübsch abgefuckt aus, aber eben auch monoton. Kleines Lob am Rande für den fetzigen Score.
Typische Klischeestory in einseitiger Kulisse, von einem guten Score untermalt. Den Darstellern kann man keine Vorwürfe machen, auch die manchmal harten Actionsequenzen sind immer ordentlich. Aber insgesamt hat Barskis "Chains" zuviel Leerlauf und es fehlen eigene Ideen, nebst Spannung, die nur im Finale aufkommt. Sehr unterhaltsam, aber zu durchschnittlich.