Inhalt:
Guangzhou in China, in den Jahren nach der bürgerlichen Revolution von 1911. In Guangzhou ist Huang Fei Hung (Shih Chung-Tien) ein angesehener Arzt mit neuer Praxis, und er ist darüber hinaus ein wahrer Meister des KungFu.
Auch in diesem Jahr geht es im anstehenden Drachen-Festival um die begehrte Trophy im Lion Dance. Und Huang Fei Hung tritt mit seinen Schülern an, jedoch sind dies nur 20 an der Zahl. Sein großer Rivale ist Master Shen Chiu Kung (Sek Kin aka Shih Kien), an dessen Seite seine Schüler und seine "rechte Hand", der grimmige Ah Kwun (Chan Shen) stehen. Shen Chiu Kung lässt nichts unversucht, um Huang Fei Hung und dessen Leute -darunter die bildschöne Chen Da Mei (Lily Li)- durch schikanöse Intrigen und absurde Beschuldigungen in der Vorbereitung auf das Festival zu stören bzw. von diesem gar abzuhalten. Ein so beflissener wie korrupter örtlicher Polizei-Beamter (Lu Wei) geht dazu noch allen auf die Nerven.
Huang Fei Hung wird gar in einen Kampf mit dem Meister einer konkurrierenden KungFu-Schule, Yuan Yi Fu (Keung Hon) verwickelt, bleibt aber siegreich.
Schließlich findet das Drachen-Festival und das Turnier um die Lion Dance-Trophy statt. Als die Niederlage droht, suchen Shen Chiu Kung und Yuan Yi Fu die direkte, physische Konfrontation. Es kommt zum Kampf der konkurrierenden Gruppen und zwischen Shen Chiu Kung und Huang Fei Hung zum Duell...!
Kritik:
"Rivals of Kung Fu", im Jahre 1974 unter der Regie von Wong Fung (aka Wang Feng) für die Studios der Shaw Brothers entstanden, ist nicht so gut, wie er durchaus hätte sein können.
Wieder in den gewohnt gepflegt-schicken Sets der Shaw-Studios und den authentisch altchinesischen Outdoor-Kulissen der Shaw Brothers unter strahlend blauem Himmel und südchinesischer Sonne, also atmosphärisch bestechend, konzipierte Regisseur Wong Fung eine sehr dünne, kaum Spannung erzeugende und sehr episodisch gehaltene Story um den berühmten, einst wirklich lebenden KungFu-Meister Huang Fei Hung (Wong Fei Hong).
Die Geschichte die hier erzählt wird, der große KungFu-Meister plagt sich mit den Intrigen eines neidischen Konkurrenten, ist dem berühmten Helden an sich kaum würdig, letztlich ohne Belang, so dünn ist sie. Durch komödiale Nuancen versucht man die Sache aufzupeppen, was auch nicht so richtig zündet. Zudem besitzt dieser Eastern durch die fragmentarisch-episodische Struktur seiner Storyline wenig Stringenz. Nach über einer halben Stunde kommt erst der erste Fight, die Lion-Dance-Szenen gefallen sicher einem chinesischen Publikum, sind aber an sich bremsend, langwierig und somit für nicht-chinesische Betrachter leider auch dröge. Durch bemühte Darsteller*Innen, das wieder überzeugende Shaw-Setting und vor allem die prima (wenn auch zu rare) KungFu-Fightaction kann "Rivals of Kung Fu" dem eingefleischten Fan des Genres und des Studios noch so gerade eben gefallen, ist aber mehr ein Shaw-Eastern "für Zwischendurch".
Shih Chung-Tien spielt den legendären Großmeister des KungFu auf ruhig-besonnene Art, fightet dann aber auch famos wenn seine Figur dies muss. Das war recht ordentlich. Sein Gegenspieler Sek Kin (Shih Kien) agiert mit finsterer Miene, durch und durch böse und brutal wirkend. Auch sein KungFu ist dann gefragt, doch in "Enter the Dragon" ("Der Mann mit der Todeskralle", siehe mein Review auf dieser Webseite) gefiel er natürlich besser, und bleibt ein Teil der Legende von Bruce Lee. Immerhin würzt sein Auftritt als Villain hier das Ganze noch dramaturgisch.
Chan Shen in seiner gewohnten Rolle als bärbeißiger Bösewicht, macht das ganz solide. Bruce Le -später zu einem DER Bruceploitation-Stars schlechthin aufgebaut- ist hier zu entdecken, und so wie die bildhübsche Sharon Yeung -die später für viele andere Studios agierte- ein Gaststar dieser Produktion. Lily Li, die äußerst attraktive Shaw-Actrice, wird hier mit einer Mini-Rolle abgespeist, darf meist nur rumstehen und alles beobachten, was bei einer wie ihr schade ist.
Das Wichtigste im Eastern, und hier leider viel zu rar, die KungFu-Fightaction. Die ist prima, rasant-dynamisch, und vor allem sehr klassische Techniken, echtes KungFu! Ein Fight zwischen Shih Chung-Tien und den Stick-Fightern des anderen Villain, Keung Hon, auf offener Straße, ist eines der Action-Highlights, und natürlich das End-Duell zwischen Shih Chung-Tien und Sek Kin. Auch Sharon Yeung darf ´zwischendurch´ zeigen, dass sie KungFu beherrscht.
Aber diese Seqenzen sind leider rar, mehr dieser durchaus starken KungFu-Action hätte "Rivals of Kung Fu" gut getan und wäre dem Titel des Films auch eher gerecht geworden.
Das Shaw-Setting, bemühte Darsteller*Innen, dass das Ganze insgesamt noch recht unterhaltsam ala "na ja, ganz nett" unterhält und vor allem die prima KungFu-Fightaction, sorgen noch für sehr knappe, etwas wohlwollend aufgerundete 6 von 10 Punkten in meiner Bewertung.