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Ich kann es einfach nicht verstehen, wieso schon wieder über den großen Meister Woody Allen gesprochen wird, der mit Leichtigkeit einen so heitern Film inszenieren konnte und dabei auch noch eine Scarlett Johansson an seiner Seite hat, die ja eine sowas von überlegen gute Schauspielerin ist. Hugh Jackman kann man seine Rolle als reicher englischer Adel sogar noch abnehmen.

Was hat der Film für einen Sinn?? Woody Allen in London, wirre Dialoge, neurotische Erklärungen und sehr viel sinnloses Geschwafel. Das ist der Sinn, der mir als erstes bei diesem Film kam.

Natürlich ist der Film stellenweise auch lustig. Auch ist es keineswegs so, dass man ihn nicht bis zum Ende anschauen kann. Doch richtig tiefschürfend ist dieses Werk auf keinen Fall, von im Gedächtnis bleiben möchte ich mal gar nicht sprechen.

Überhaupt das Ende wirkt sehr abrupt, ja richtig abgewürgt. Es ist nicht flüssig, sondern viel zu kurz - zu holprig. Man geht einfach enttäuscht aus diesem Film raus, richtig unbefriedigt.

Aber das, finde ich, ist das Problem des ganzen Films. Er ist mir einfach zu holprig. Man kann zu den Charakteren überhaupt keine Nähe aufbauen. Die einzelnen Geschichten werden nicht gut genug erklärt. Man weiss irgendwie nie an welchem Ort man sich jetzt gerade aufhält. Es ist alles in allem doch sehr verwirrend.

Überhaupt mit diesem neurotischen Woody Allen habe ich meine größten Probleme. Ich kann diesen griesgrämigen alten Opa einfach nicht mehr ernst nehmen. Wenigstens hat er es sich verkneifen können, wieder mit seiner Klarinette anzufangen, auch wenn sich der Film über lange Strecken hinweg nur über das Musikzimmer von Hugh Jackman dreht. Mit Verlaub, eine solche Rolle, wie sie Jackman spielt, sammelt eher Luxussportwagen etc. als alte Stradivaris...aber das ist nur eine subjektive Überlegung und trägt nichts zu meiner Bewertung des Filmes bei.

Ich finde einfach, dass bei Woody-Allen-Filmen der Klamauk zu sehr konstruiert ist, so dass er einfach seine Spontanität verliert. Ich kann einfach über die Albernheiten und den Humor von Allen nicht lachen. Er ist mir in seinem Auftreten insgesamt zu narzistisch. Ich hasse es, wenn man bei Menschen in der Ausdrucksweise merkt, dass sie sich für ein Genie halten...aber Allen bekommt es ja die ganze Zeit gesagt, warum sollte er es dann auch nicht von sich halten.

Zusammengefasst finde ich "Scoop" schlechter als "Match Point" auch wenn sie sich in vielerlei Hinsicht sehr gleichen. Scarlett Johansson ist eine durchschnittliche Schauspielerin, bei der man sich nicht festlegen kann, ob sie jetzt wirklich gut aussieht oder nicht...

"Scoop" ist also keinesweges ein Schmaus für die Sinne. Ich stufe ihn persönlich eher als nette Unterhaltung ein, die jedoch streckenweise sehr durchschnittlich ist. Vielleicht sollte Allen mal versuchen von seinen ganzen Klischees wegzugehen und sich in seinem Altern nochmal überraschend zu verändern. Damit könnte er sicherlich einen Hit landen. So ist es für mich nichts anderes als Konservenkost...

5/10 Punkten

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