Review

Das Hauptproblem von "Der 13. Krieger" ist die Kürze. In 100 Minuten wird kaum Wert auf Story oder Charaktervertiefung gelegt. So erfährt man nur, dass der Araber Ibn Fahdlan (Antonio Banderas) des Landes verwiesen wird und sich einer Gruppe Krieger anschließt, die ein Dorf vor einer Gruppe Monstern beschützen soll. Ibn Fahdlan ist der "auserwählte" 13. Krieger.
So und das war es auch schon mit Story. Wer aber nun Action am laufenden Band erwartet, wird auch enttäuscht sein. Die erste Stunde ist sehr zäh, es gibt kaum Kämpfe, geschweige denn Spannung. Die Unterhaltungen zwischen Ibn und den Wikingern sind völlig unnötig, man hätte sie lieber weglassen sollen. Für die Langeweile entschädigen sehr atmosphärische Bilder aus dem Dorf, wenn die 13 Krieger ankommen.
Die Schlachten, die in der zweiten Hälfte des Films häufig vorkommen, hätten ruhig ein wenig härter sein dürfen. Geschickt, wie hier eine FSK12 Freigabe zumindest in den Kinos erreicht wurde: Wenn wirklich was hartes zu sehen ist, ist das sehr schnell geschnitten und ansonsten wird Gewalt nur angedeutet. Die Schlachten sind zwar vor allem in den Massenszenen recht brauchbar inszeniert, aber was bringt das, wenn man kaum eine persönliche Beziehung mit den Kämpfern finden kann.
Lächerlich übrigens der Versuch einiger Computeranimationen: Als ein Close-up des Wikingerschiffes im Sturm zu sehen ist, wirkt das so unecht wie bei einem 20 Jahre alten Film.
Obwohl ich Antonio Banderas nicht ausstehen kann, zeigt er hier doch eine annehmbare Leistung: Sein sanfter Gesichtsausdruck vermittelt ein Gefühl der Unsicherheit bei ihm, die gut zu dem arabischen Edelmann Ibn Fahdlan passt. Der Rest der Schauspieler ist ebenfalls gut, doch große Leistungen muss keiner vollbringen.

Fazit:
Der Film leidet vor allem an der Kürze. Die erste Stunde wird mit unbrauchbarem Gerede unnötig verschwendet, anstatt näher auf die Hintergrundgeschichte einzugehen. Die Kämpfe sind gut inszeniert, treten aber erst zu spät im Film auf und man fühlt kaum mit den Kriegern mit. Vielleicht wäre mehr draus geworden, hätte sich John McTiernan gegen die Studiobosse durchgesetzt und der Film wäre eine Stunde länger.

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