Ich bin also einer gewissen Empfehlung gefolgt und habe mir ZOETROPE bestellt und meine Erwartungen waren nicht gerade gering !
Was ich letztendlich gesehen habe, ist wirklich nur schwer in Worte zu fassen, allenfalls GENESIS und THE CITY WITHOUT WINDOWS kommen meiner Ansicht nach an die optische Brillanz und die einzigartige Stimmung heran, die diesen Kurzfilm von Charlie Deaux auszeichnen.
Die teils kargen, teils äußerst detailreichen s/w Bilder sind nicht selten von verstörendem Inhalt und werden speziell in den Einstellungen im Kerker durch eine kontrastreiche Lichtsetzung in ihrer Wirkung enorm verstärkt, hinzu kommt die Tonebene, die es auf einzigartige Weise schafft, die extrem düstere Atmosphäre der Bilder noch zu intensivieren.
Klar, die Schnittgeschwindigkeit ist an einigen Stellen abartig hoch und doch lässt uns der Film Momente zum Verschnaufen, in denen man womoglich verzweifelt versuchen mag, dass Gesehene zu ordnen oder gar schon zu verarbeiten, was angesichts des bizarren Inhalts und des schnell wieder einsetzenden Bilder-Hurrikans nur schwer zu bewerkstelligen sein dürfte.
ZOETROPE ist ein Angriff auf unseren visuellen Sinn und doch empfinde ich ihn beim Anschauen an keiner Stelle als belastend oder nervig, was ich z.B. über Noés SODOMITES nicht sagen kann, dessen Schnitt zum "Höhepunkt " hin vergleichbar schnell ist.
Dies hier war also meine (zugegeben recht kurze) erste Review auf OFDB und sie enthält nicht wirklich neue Einsichten. Was hat mich also veranlasst, sie zu verfassen? Nun, ganz einfach: es scheinen immer noch viel, viel zu wenige Menschen ZOETROPE zu kennen, was wirklich ein Skandal ist !
Also bitte, geht auf sazuma.com oder sonst eine Seite, die die DVD anbietet und bestellt diesen Film, der niemanden enttäuschen dürfte, den es zu anspruchsvollen wie vielschichtigen Undergroundfilmen hinzieht oder der glaubt, schon alles zu kennen, was technisch möglich ist, um eine düster-surreale Filmsprache zu kreieren !!!