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„In der Hitze von New York“ ist ein Krimireißer mit Anleihen beim Exploitation-Genre, der aber nur geringfügig fesseln kann.
Eine Gruppe junger Straftäterinnen soll dem Richter zwecks Anhörung vorgeführt werden, nachdem sie sich kurz mit ihren Pflichtverteidigern beraten haben. Doch zwei der jungen Frauen können einem Polizisten die Pistole wegnehmen und ein Blutbad im Gerichtssaal anrichten. Damit geht der Film recht unvermittelt eine Schießerei über, die überraschend blutig geraten ist.
Bei der entstehenden Panik laufen auch Tracy (Irene Cara) und Scarlet (Tatum O’Neal) weg. Während die beiden anderen Straftäterinnen schließlich von der Polizei erledigt werden, können sich Scarlett und Tracy in die Kanalisation absetzen. Doch bei ihrer Verfolgung kommt durch einen Unfall ein Polizist zu Tode, der sie gerade stellen will. Die Umstände des Unfalls sind zwar etwas lächerlich, aber die Szenen in den Kanalisation gehören zum dem spannendsten was „In der Hitze von New York“ zu bieten hat.

Nach diesem Zwischenfall glaubt keine der beiden, dass sie es noch zu einer friedlichen Aussöhnung mit den Cops kommen kann, da diese sie nun für Polizistenmörder halten werden. Die beiden versuchen unterzutauchen, obwohl sie grundverschieden sind und sich nicht unbedingt riechen können…
Der Krimiplot von „In der Hitze von New York“ hat leider nicht die meiste Substanz. Man hetzt von zwielichtiger Gestalt zu zwielichtiger Gestalt, von denen keine die erwartete Hilfe, sondern nur neuen Ärger bringt. Das ewig gleiche Rezept erzeugt leider kaum Spannung, auch wenn der Plot mit einigem Tempo und kurzer Lauflänge vom Leder gezogen wird. Zudem werden noch ein paar Exploitationelemente wie Opiumhöhlen und Pornofilmer eingebaut, um das Ganze möglichst dreckig und reißerisch zu machen, was den Spannungspegel aber nicht wirklich hebt.
Zudem können sich die weiße Rockerin Scarlet und Tracy, die schwarze Tochter aus gutem Hause auf der schiefen Bahn, natürlich anfangs nicht riechen, aber den Gesetzen derartiger Filme steht am Ende natürlich das gemeinsame Durch-dick-und-dünn-Gehen. Leider wird dieser Prozess erst im letzten Drittel halbwegs glaubhaft rübergebracht und die meisten Streitereien der beiden Partners in Crime sind ohne Biss.

Mit etwas Action wird das Ganze auch noch aufgepeppt, aber diese ist nicht wirklich spektakulär, sondern liegt auch eher auf dem Niveau irgendwelcher Low Budget Exploitation. Da wären die sehr blutige Anfangsballerei (derbe, aber nur OK inszeniert), die spannenden Szenen mit dem steigenden Wasser in der Kanalisation (gut) und die Prügelei in der Opiumhöhle (wenig spannend). Letztere ist zwar überraschend hart angesichts der Tatsache, dass es hier Frau vs. Mann heißt, aber ziemlich unspektakulär und lahm.
Tatum O’Neal und Moses Gunn spielen hier relativ gut und liegen an sich über dem Niveau des Films. Peter Fonda gibt einen wenig überzeugenden Gastauftritt und Irene Cara ist erschreckend blass, was bei einer Hauptrolle nicht passieren darf. Die restlichen Darsteller sind ebenfalls eher mäßig.

Unterdurchschnittlicher Reißer, der wenig Neues bietet, wenn auch temporeich und mit ein paar spannenden Einzelszenen.

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