Review

Ums gleich vorweg zu nehmen: Ich kenne den Film "Capote" bisher nicht und kann deshalb keine Vergleiche ziehen.
Ich finde das aber auch gar nicht nötig, denn "Infamous" schafft es unzweifelhaft, für sich alleine zu sprechen. Es ist ein großartiger Film, der - ich gehe jetzt einfach mal davon aus - keinem Zuseher so schnell wieder aus dem Kopf geht. Es mag sein, dass die Hauptfigur selbst, Truman Capote, am Anfang ein bisschen zu überdreht, zu gekünstelt wirkt, aber im Laufe des Films hat sich das zumindest bei mir wieder gelegt: Man muss mit dieser Figur leben - auch die anderen Protagonisten haben ihre Probleme mit seiner Art, seiner Lebensweise, seinem Auftreten - und man wird - so wie übrigens auch die meisten der mitunter sehr konservativen Protagonsiten - ihn akzeptieren.
Man weiß nie so richtig, was für ein Spiel er eigentlich treibt und es wird deutlich: er weiß es bis zuletzt selber nicht. Das macht einen wesentlichen Bestandteil des Filmes aus - welcher übrigens mit einer Vielzahl von bekannten Schauspielern in untergeordneten Rollen glänzt: Isabella Rossellini, Sigourney Weaver, Jeff Daniels, Gwyneth Paltrow...
Absolut überzeugend ist auch Bond-Darsteller Daniel Craig in einer ganz anderen Rolle.
Ja, ich gebe es zu, ich habe den Film ausschließlich wegen Sandra Bullock gekauft - aber es ist jetzt schon der dritte Film (nach "Die göttlichen Geheimnisse der Ya-Ya-Schwestern" und "L.A. Crash") bei dem ich zugeben muss, dass nicht sie es ist, die meine gute Note (10 Punkte) für den Film verursacht hat. Nein, sie ist nicht schlecht, aber das Beste an diesem Film sind die Story, der Humor und die Leistung des Hauptdarstellers Toby Jones.
Eine wahre Perle, die hoffentlich auch bald in die deutschen Kinos kommt.

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