In den Fängen der Organmafia (2005)

Viel Geld stecken manche Filmstiftungen in manche Projekte, dieses jedoch entstand gänzlich ohne Zuschüsse der Filmstiftung NRW, die wohl bereits vom Titel „abgeschreckt” wurde und den Förderantrag ablehnte. Dies hielt Guido Böhm sowie andere Filmstudenten und Schauspieler allerdings nicht davon ab, ihr ambitioniertes Projekt durchzuziehen. Die Macher wussten anscheinend von der Problematik, einen spielfilmlangen Film ohne budgetwichtige Stützen adäquat zu füllen und so entstand eben „nur” ein 15 Minuten kurzer Film daraus. Trotz seiner Kürze ist alles für den Filmspaß Entscheidende drin, die Geschichte ist rasant und ohne Längen erzählt. Was wäre wohl mit mehr Geld möglich gewesen? Sicherlich hätte man die ein oder andere Szene noch etwas länger gestalten und mehr auf die skurrilen und durchaus sympathischen Charaktere eingehen können. Zu schnell ist eben der schöne Kurzfilm vorbei; funktionieren tut er auch so in seiner arg gestrafften Form. Die kleine Geschichte dreht sich um den Tagträumer Freddy, seines Zeichens gelangweilter Büroangestellter eines Gebrauchtwagenhandels, der lieber „Jerry Cotton” liest als Akten zu bearbeiten. Als er eines Tages durch Zufall herausbekommt, dass sein Chef – Typ Menschenfeind – eine geldwaschende Scheinfirma im Dienste der Organmafia betreibt, sieht er seine Chance, den Kampf gegen das Unrecht aufzunehmen. Zusammen mit seiner mongolischen Putzfrau nimmt er also den Kampf gegen Unrecht und Verbrechen auf. Dies geht leider viel zu schnell vorbei, kaum hat er die Machenschaften entdeckt, ist auch schon der Showdown am Dortmunder Hafen. Dafür ist alles recht witzig gestaltet, allen voran die verschiedenen Figuren wie der Arbeits-Androiden oder der Charakter des Freddy, der in eingeschobenen Traumszenen seinem Idol Jerry Cotton nacheifert. So mixt der Film kriminalistische Elemente mit denen eines Comics (überzeichnete Figuren und Comicbilder) und wird mit einer Prise eher unblutigen Horrors garniert. Auf jeden Fall sehenswert, vielleicht sollte man der Filmstiftung NRW mal eine Kopie zukommen lassen? Alle anderen checken mal die Homepage der Macher: www.organmafia.de.ms