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Der in der Alzheimer-Forschung tätige Mediziner Taylor Briggs wird während einer Vorlesungs-Reise in Brasilien von einigen örtlichen Ärzten gebeten, einen Blick auf einen just eingelieferten Patienten zu werfen, dessen Gehirn-Scans seltsame Aktivitäten in den Erinnerungs-Zentren zeigen. Im Krankenhaus kommt Briggs dann auch mit einem Pulver in Berührung, das sich im Besitz des besagten Patienten befunden hat... und das bei ihm Visionen von einem maskierten Mann hervorruft, der kleine Mädchen entführt und in einer Waldhütte gefangen hält. Taylor stellt einige Nachforschungen an und findet heraus, dass es sich bei der besagten Person in seinen Visionen wohl um einen realen Kindermörder handelt, der in den frühen 70er Jahren tatsächlich aktiv gewesen ist... lange, bevor er selbst geboren wurde. Eine Analyse des Pulvers deutet darauf hin, dass durch einen Kontakt damit die in der DNA codierten, vererbten Erinnerungen freigesetzt werden, was nun natürlich bedeutet, dass der bislang unerkannte Killer - welcher offenbar nach all den Jahren wieder zurückgekehrt ist und aktuell für mehrere Todesfälle verantwortlich zu sein scheint - ein naher Verwandter Taylors sein muss... Eine Mörderhatz verbunden mit Erinnerungen, die nicht so ganz die eigenen sind... das hatten wir zehn Jahre zuvor schon mal in dem Psycho-Thriller "Unforgettable" und dort auch besser als in Bennett Davlins "Memory - Wenn Gedanken töten", der zwar eine nicht uninteressante Prämisse aufweist, diese allerdings formal weitestgehend bescheiden und unaufwendig im schnöden B-Film-Rahmen umsetzt. Zwar kann man dem unerfahrenen Regisseur (von der Sorte: one and done), der hier gemeinsam mit seinem Kollegen Anthony Badalucco eine eigene Roman-Vorlage zu einem Skript umgearbeitet hat, allemal bescheinigen, innerhalb wie üblich eng gefasster Low-Budget-Grenzen recht achtbar gewerkelt zu haben, aber besonders spektakulär ist das Endergebnis deshalb noch lange nicht geworden. Gänzlich ohne grobe Action- und Gewalt-Einlagen kommt die Serienkiller-Jagd dieses Mal nämlich im Stil einer harmlosen Mystery-Geschichte daher, bei der man es irgendwie versäumt hat, dem Zuschauer ein paar brauchbare Verdächtige und ein wenig mehr echte Spannungs-Momente zu liefern... und die stattdessen dann in schöner Regelmäßigkeit die Eckpunkte und Aha-Erlebnisse abhakt, die man bei solchen Plotten ja öfter vorfindet. Innerhalb des verwurschtelten Story-Gefüges ist da irgendwo natürlich auch noch Platz für eine obligatorische Romanze mit einer hübschen Malerin, die dem Protagonisten bei seinen Untersuchungen helfend zur Hand gehen darf und die dieses Mal immerhin auch für einen durch und durch positiven Schluss-Gag gut ist. Innerhalb der trotz einiger unaufgeregter Wendungen sehr geradlinigen Von-A-nach-B-Handlung fällt es dann auch nicht wirklich ins Gewicht, dass eine gewisse innere Logik der Erzählung recht oft hinter einigen dramaturgischen Kniffen zurückstehen muss, die das Ganze aber zugegeben doch gut abrunden. Aufgrund der recht namhaften und mehr als passabel aufspielenden Besetzung ist man dann auch allemal bereit, "Memory - Wenn Gedanken töten" als handwerklich okay gemachtes DVD-Futter zu akzeptieren, zumal der Streifen während des Ansehens ja tatsächlich nicht schlecht unterhält, auch wenn er sich ironischerweise im Anschluss wohl schnell wieder aus dem Gedächtnis verflüchtigt haben wird...

6/10

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