Review

Leider kann “Todesschrei der Hexen” nicht sonderlich überzeugen, fällt im Vergleich zu anderen Genrevertretern wie z.B. “Der Hexenjäger” (ebenfalls mit Vincent Price) stark ab. Man kann auch nicht wirklich sagen das der Film ein “echter” Hexenjägerfilm ist - eher ein Horrorfilm mit Hexenjägerelementen. Aber da ist ein “In den Krallen des Hexenjägers” der ähnlich wie “Todesschrei der Hexen” eher auf die phantastische Komponente mit “echten Hexen” aufwartet um ein Vielfaches besser gemacht. Vor allem spannender und atmosphärischer; denn Spannung und Atmosphäre vermisst man über große Strecken in dem Film, er ist schlicht weg gesagt langweilig. Das Drehbuch ist ziemlich konfus und bringt unzählige Charaktere ein die zum einen recht oberflächlich abgehandelt werden, zum anderen nicht sonderlich überzeugend sind. Vor allem Vincent Price als adeliger Hexenjäger gefiel mir nicht: kaum dämonische Präsenz, kaum Härte in seiner Ausübung der Hexenausrottung. Selber schuld wenn er eine sichtlich echte Hexe leben lässt und diese ihm dann durch einen besessenen Freund der Familie das Leben zur Hölle macht. In Gestalt eines Wolfsmenschen terrorisiert dieser dann nach knapp der Hälfte des Films die im 16. Jahrhundert lebende Familie; dies geschieht aber ziemlich blutleer - genau wie manch seltene barbarische Bestrafung der Hexen: vorzeitig wird beim Fegefeuer ausgeblendet, die Streckbänke nie genutzt. Die mäßigen Kulissen (das Landhaus wirkt mir zu modern, der Festsaal spottet jeder Beschreibung) erzeugen nur oberflächlich mittelalterlichen Flair, die Kostüme sind da schon besser - wenn auch die Soldatenoutfits direkt aus dem Theaterverleih zu kommen scheinen. Viel zu viel Gelaber, zu wenig düstere Inquisitions- Mittelalterstimmung - dafür teils unfreiwillige Komik bei den Szenen mit den Hexen und dem lustigen Wolfskostüm. Gerade im Vergleich zu anderen "Hexploitern" eine Enttäuschung (3/10); als eigenständiger Horrorfilm mit Trash-Appeal aber auch nicht viel besser (4/10).

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