"Ich finde, Hip-Hop erwies Scarface seinen Respekt, indem er zeigte, wie sehr wir den Film lieben."
Hin und wieder fragt man sich, wofür manches Bonusmaterial zu einem Film eigentlich gut sein soll. Hintergrundinformationen, Making-of's oder Spielereien ergeben den Sinn sich in den Film nochmal zu vertiefen, interessante Produktionsumstände zu entdecken oder einfach unterhalten zu werden. Im Falle von "Def Jam präsentiert: Die Ursprünge eines Hip-Hop-Klassikers" zieht allerdings keines der genannten Argumente.
In knapp 20 Minuten zeigt Def Jam Recordings kurze Filmschnipsel und lässt Snoop Dogg sowie Interpreten, die bei genanntem Label unter Vertrag stehen, zu Wort kommen. Viel zu erzählen haben diese allerdings nicht.
Immer wieder hört man die Lobpreisung von "Scarface" und diverse nachgestellte Zitate. Die jeweiligen Meinungen erfolgen in Form einer Aufzählung, strukturlos hingeschludert und ohne Aussagekraft. Welche Auswirkung der Film auf die zu sehende Pseudo-Unterschicht hat, erfährt man nur am Rande. Wobei sich hier die Meinungen teils extrem unterscheiden und hin und wieder lächerlich wirken.
Zweifelhaft wird die Authentizität der Interviews insbesonders durch eine chaotische Inszenierung und den Mangel an professioneller Umsetzung. Kein Wunder also, dass die Kurzdokumentation keinen dokumentarischen Charakter entwickelt, sondern nur um die Aufmerksamkeit von ein paar Randerscheinungen ringt.
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