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Trini López als phlegmatischer Töpfer, der Mühe hat, auf seinem abgelegenen Heimatmarkt irgendwo an der bergigen chilenischen Küste akkurate Preise zu erzielen.

Eines Tages landet der texanische Multimillionär Marc Hunter invasionsartig am Meeresstrand des zum Dorf geschrumpften Fischerstädtchens Cuintai und bringt die Verhältnisse zum Tanzen. Sein defekter Mercedes entpuppt sich als gefundenes Fressen für die zwei schlitzohrigen Dorfmechaniker. Da dem nervösen Alkoholiker jedoch schnell der Geduldsfaden reißt, schenkt er sein verhasstes Auto kurzerhand dem verarmten Töpfer Antonio Conteras. Der hat jedoch zunächst nur wenig Freude daran, da der Wagen gegen seinen Willen ausgeschlachtet werden soll, um seine zahlreichen informellen Schulden in der Gegend zu tilgen.

Claudio Guzmán inszenierte eine milieuechte Verliererkomödie mit Happy End, die im Lexikon des Internationalen Films fälschlicherweise als "Abenteuerfilm" verbucht wurde. Auch das auf 1982 geschätzte Produktionsjahr hält einer sorgfältigen Überprüfung nicht stand.

Larry Hagman liefert in seiner Rolle als stets bedröhnter Vermögender bereits eine lupenreine J.R.Ewing-Persiflage. Schon bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass die Serie "Dallas" erst ab dem Jahre 1978 auf Siegeszug ging. Könnte "Antonio" sein bester Film sein ?

Der offizielle deutsche Titel versucht krampfhaft eine Beziehung zu gut bekannten Prügelkomödien àla Terence Hill und Bud Spencer herzustellen. Ein kapitaler Vermarktungsfehler, der den eher kontemplativen Charme dieses Machwerkes verleugnet. Regisseur Guzmán zeigt hauptsächlich Landschafts- und Sozialpanoramen, die häufig Trini-Lopez-Songs als musikalisches Leitmotiv haben. Leider funktioniert der finale Match Cut als Schlusspointe nur mit Ach und Krach, was den meist positiven Gesamteindruck ein wenig trübt.

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