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Nach zweijähriger Abstinenz meldet sich Harrison Ford endlich wieder zurück. Wie genau und mit welchem Erfolg erfahrt ihr im folgenden Text.

Jack Stanfield ist Netzwerksicherheitschef bei einer großen Bank. Während er arbeitet wird seine Familie als Geisel genommen und er wird erpresst, den Gangstern zu helfen die Bank auszurauben.

Klingt nicht kompliziert...ist es auch nicht. Die Story ist nämlich simpel gestrickt und dient einzig und allein dem Zweck die Spannung möglichst hoch zu halten und Fords Charakter von einer ausweglosen Situation in die nächste zu bugsieren. Das funktioniert soweit auch ganz gut. Man hält sich nicht lange mit Erklärungen auf sondern geht direkt in die Vollen. So kommen auch nur, anders als der Titel vielleicht vermuten lässt, relativ wenig Hacker-Szenen vor. Denn der eigentliche Raub wird mit MacGyver-Methoden durchgezogen. Als technisch-versierter Zuschauer ist man da natürlich enttäuscht, als Unwissender kann man sich aber damit abfinden.

Ford tut eigentlich nichts anderes wie sonst auch. Er spielt den Normalo der sich plötzlich in einer ausweglosen Situation wiederfindet und über sich selbst hinauswächst. Zu Beginn hatte ich die Befürchtung das er auf Grund seines hohen Alters nicht mehr ganz so gut wäre. Aber weitgefehlt. Ford rennt, springt über Zäune, klettert Wände empor und prügelt sich im Straßen-Stil mit dem Bösen durch ein ganzes Haus. Davon können sich Kollegen wie z.B. Herr Seagal eine große Scheibe abschneiden. Auf der Heldenseite ist also alles in Ordnung. Den Gegenpart gibt Paul Bettany als gewissenloser Elite-Verbrecher. Die Rolle passt zu ihm wie die Faust aufs Auge. Mit seinem irren Grinsen und kaltschnäuzigen Lächeln bringt er eigentlich alles mit was man für einen Bösen braucht. Als Nebencharaktere treten noch einige Personen auf, die ihre Sache alle gut machen. Erwähnenswert wäre vielleicht noch das die Kinder des Helden mal nicht nervig sind.

Handwerklich gesehen ist alles im grünen Bereich. Die Kamera passt sich dem Tempo der Geschichte an, der Score unterstreicht die Höhepunkt und lässt den Zuschauer in ruhigeren Szenen nicht vergessen das es schon bald wieder spannend wird. Der Thriller-Unerfahrene Regisseur, hat ein gutes Händchen bewiesen.

Für Harrisons Comeback hätt ich mir persönlich aber ein bisschen mehr gewünscht. Diese Art von Filmen hat er ja nun schon oft genug gedreht. Denn mit Firewall erfindet er sich ganz sicher nicht neu. Bleibt zu hoffen das der bald kommende Indiana Jones 4 Ford wieder ganz nach oben katapultiert.Für einen einmaligen DVD-Abend zu Hause ist der Film allerdings zu gebrauchen. Ein zweites Mal brauch man ihn allerdings nicht.

6/10

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