Nach eher enttäuschenden Ausflügen in ein anderes Genre wie " Starman " oder " Big Trouble in Little China " kehrte Kultregisseur John Carpenter zu seinen Ürsprüngen zurück. Die Idee zu " Prince of Darkness " stammt von ihm selbst, so schrieb er auch das Drehbuch wieder im Alleingang. Überhaupt präsentiert er uns wieder mal einen atmosphärischen Horror der alten Schule, welcher absolutes Kultpotential hat. Ich wünschte mir, er würde heute mal so ein Werk kreieren, stattdessen ist es sehr still um Carpenter geworden. " Prince of Darkness " ist zwar nicht sein bestes Werk, weisst aber dieses ganz besondere Carpenter Flair auf und ist vor allem für Liebhaber der 80er Jahre etwas ganz Besonderes. Nur die Freigabe ungeprüft kann ich heute nicht mehr nachvollziehen, dass obwohl sogar die FSK 16 Fassung nur leicht gekürzt ist. Aber auch wenn nur wenig fehlt, sollte man sich die ungekürzte DVD zulegen, der Film ist es allemal wert.
Story:
Von einem Tag auf den Anderen treten rätselhafte Phänomene auf und auch die Menschen scheinen sich zu verändern. Father Loomis ( Donald Pleasence ) befüchtet die Auferstehung von Satan höchstpersönlich. Um das Ganze zu untersuchen, wendet er sich an Prof. Birack ( Victor Wong ), welcher sich sofort mit seinen besten Studenten ( Jameson Parker, Lisa Blount, Dennis Dun u.a. ) an die Arbeit macht, um die Befürchtungen zu untersuchen. Im Keller einer alten Kirche stoßen sie auf einen Behälter mit einer unbekannten Flüssigkeit. Dieser verwandelt bald die Studenten in Diener Satans. Die Geburt des Fürsten der Dunkelheit scheint unausweichlich.
Die Story ist wesentlich geheimnisvoller und origineller, wie sie sich auf den ersten Blick anhört. Carpenter versucht das Ganze auch wissenschaftlich einigermaßen zu untermauern und schwelgt somit in Fachbegriffen. Wenn man beim ersten Mal ansehen nicht alles versteht, sollte man sich nichts daraus machen, denn dieser Film ist es durchaus wert öfter angesehen zu werden. Überraschungen gibt es viele, obwohl man die ganze Zeit über schon weiss, dass es sich wirklich um Satan höchstpersönlich handelt. Doch gerade so interessante Nebensächlichkeiten wie dieser Traum, den alle träumen, machen den Film so geheimnisvoll. Noch ein ganz dicker Pluspunkt ist die Atmosphäre. Die große und alte Kirche entwickelt sich bald zum Gefängnis für die kleine Gruppe und man hetzt durch dunkle Gewölbekeller und altmodische Räume. Alles hier wirkt so bedrohlich, klaustrophobisch und jagt einem nicht nur einmal einen Schauder über den Rücken. Besonders der Score trägt zur Intensität der Atmosphäre bei. John Carpenter komponierte den Score wieder selbst, auch diesmal wieder unübertrefflich.
Aber auch " Prince of Darkness " bringt eine kleine Schwäche mit sich, nämlich lässt sich Carpnter Zeit um sein Werk in Schwung zu bringen. Die Spannung baut sich aber kontinuierlich auf, bis ins unerträgliche Maß. Da vergisst man schnell, dass der Film teils etwas mit Dialogen überfrachtet ist. Dafür geht es im Finale rund, denn die Studenten verwandeln sich durch die grüne Flüssigkeit in Diener Satans, eine Art Untote und spucken ihre gesunden Kollegen damit an. So wird die Gruppe immer kleiner und sogar von draußen wird die Kirche belagert, es gibt kein Entkommen. Mit Goreszenen hält sich Carpenter eher bedeckt und die Anzahl der Toten bleibt gering. Einige blutige Szenen, wie das Aufspießen auf dem alten Fahrrad, das Erdolchen mit der Schere, oder die Kopf ab Szenen sind vorhanden. Aber über all dem steht die Spannung und Atmosphäre, welche Carpenter hier eindeutig am wichtigsten war.
Donald Pleasence ist mal wieder als Loomis unterwegs, mit dem Unterschied, dass er hier einen Pater spielt. Jameson Parker ( Simon & Simon ) zeigt, dass er auch ernst kann und auch Lisa Blount überzeugt. Dennis Dun überzeugte Carpenter zuvor in " Big Trouble in Little China ", so durfte er auch hier mitwirken.
Fazit:
Atmosphärisch ganz dichter Horrorfilm, mit brillantem Score und sehr geheimnisvoller Story. Es gibt zwar kleine Startschwierigkeiten, doch die Spannung erreicht trotzdem ein sehr hohes Niveau. Die Darsteller überzeugen, genauso wie die wenigen Goreeffekte und das Make up. Die Kulisse könnte man bedrohlicher fast nicht mehr gestalten.
Ein weiteres Highlight aus der Carpenter Filmographie.