Was passiert, wenn man sich Peter Jacksons "King Kong" als Vorbild nimmt, diesen auf 80 Minuten Laufzeit reduziert, das Budget ca durch 100 teilt und das ganze mit alternden B-Stars bekleidet? Richtig, es kommt ein Riesenhaufen Zelluloid-Scheisse dabei heraus! Regisseur Leigh Scott verdanke ich hiermit den schlechtesten Film, den ich seit vielen Monaten, wenn nicht Jahren gesehen habe. Allein schon die Idee, Riesenaffen, opfergeile Eingeborene, Flugmonster, eine Atombombe (!) und plötzlich auftauchende Kampfflieger mit einem Flugzeugcrash nach "Lost"-Vorbild zu kreuzen, kann nur als wahnsinnig beschrieben werden.
Völlig überladen holpert dann "King of the Lost World" (es ist wohl der behämmerte Riesenaffe gemeint) seine knapp 80 Minuten ab. Dem Zuschauer wird dabei von der ersten Minute Logikfehler um Logikfehler um die Ohren gehauen, freilich ohne dass man hierbei die zusammenhangslose Story auch nur eine Sekunde ernstnehmen kann. Quasi von einem Schnitt zum anderen stolpert da ein Trüppchen der lustigerweise fast völlig unversehrten Überlebenden (voher explodiert das Flugzeug in einem Riesen-Feuerball) durch einen Dschungel (der eher dem städtischen botanischen Garten ähnelt) und an jeder Ecke lauert prompt eine andere CGI-Gefahr. Wirklich ernstzunhemen scheinen das nicht mal die mehrheitlich beteiligungslos dreinschauenden Darsteller, so dass das Geschehen in seiner stümperhaften Aneinanderreihung eher einer Grotekse denn einem Abenteuerfilm ähnelt. Bruce "American Steel" Boxleitner habe ich erst überhaupt nicht erkannt. Schade, dass er mir dann doch in stark gealterter Form auffiel und so bei mir nun auch in die Sparte der hoffnungslos abgesoffenen B-Darsteller abgerutscht ist. Gleiches gilt für Steve Railsback.
Zwischen katastrophal miesen CGI-Effekten - insbesondere wenn man Jacksons immerhin tricktechnisch hervorragenden "King Kong" gesehen hat - gibts dann irgendwann sogar noch nackte Haut zu sehen, wenn die lüsternen Ureinwohner(innen) die spärlich bekleideten weissen Schönheiten entkleiden. Da kommt schon fast 70er-Jahre C-Film-Feeling auf! Das völlig absurde Ende vernichtet aber selbst den ab und an auszumachenden Trash-Charme dieser Megagurke. Man muss es selbst gesehen haben...
Fazit: Meist finde ich ja auch bei miesen Filmen wenigsten im technischen Bereich noch Pluspunkte. Hier jedoch nicht. "King of the Lost World" schrammt nur ganz knapp an der Höchststrafe vorbei - selten hab ich einen so mies inszenierten und völlig überladenen, dreist zusammengeklauten Schund gesehen, der bei alledem kurioserweise nicht eine eigene Idee aufbieten kann.