Die Schülerin Claire (Lauren Currie Lewis) jobbt nebenher als Nachtschicht an der Tankstelle. Nach getaner Arbeit wartet sie auf ihren Freund Jimmy, der sie nach Hause bringen soll. Doch anstatt Big J. erscheint ein Fremder (Chris Ferry) mit Jimmies Auto, der sich Duke nennt und sich als Arbeitskollege vom Schrottplatz ausgibt. Unter sexistisch aufdringlichen Bemerkungen bringt er Claire nach Hause und dringt anschließend in ihr Haus ein. Dort verprügelt er sie brutal, zerrt sie in den Keller hinunter um sie zu töten.
Puh! Claire erwacht und stellt fest, dass alles nur ein intensiver Alptraum war. Doch fortan plagen sie Visionen von Duke, von dem sie auf der Polizeiwache erfährt, dass er ein vor wenigen Tagen ermordeter Serienkiller gewesen sein soll. Wieso kommen diese Visionen permanent und so intensiv - oder ist Claire auf dem besten Wege für in die Klappse ?
Den beiden Brüdern Jeff & Josh Crock gelang mit wenig finanziellen Mitteln ein ganz passabler B-Horror-Thriller, für denen man ihnen auf der einen Seite gerne die Hand schütteln würde - auf der anderen Seite würde man ihnen am liebsten ´nen Dildo anal beifahren...
Die Story um die Mär scheint auf ein paar Tage (oder Wochen ?) angesiedelt zu sein, in der Hauptdarstellerin Lewis zwangsläufig hin und her springen muss, bei der der Zuschauer meist auseinanderhalten kann, ob es jetzt nur ein Traum oder eine erlebte Vision in der Gegenwart darstellen soll. Es macht ziemlichen Spaß, diesem Treiben zuzuschauen. Alles ist unvorhersehbar und sehr spannend verfilmt, aber trotzdem wollen die kleinen Rädchen nicht miteinander harmonisieren und zu einem ganzen werden.
"Gruesome" kommt fast gänzlich ohne blutige Effekte aus ; was dieser Film allerdings auch nicht nötig hat.
Aufgrund erstklassigen Settings, Kamerfahrten sowie -schnitten und uralten, billigen Genre-Mittel (Dunkelheit, Tür öffnet sich wie von Geisterhand etc.) baut der Film eine schaurige, sehr subtile Atmosphäre auf, die sich nach dem Anfangsdrittel konstant auf gehobenen Niveau ohne jeglichen Längen durch den Film zieht. Das etwas farbarme, leicht überbeleuchtete Bild und auch der Soundtrack (eine exzellente Mischung aus treibenden Score und rockiger Stoner Musik) unterstreichen das Ganze.
Auch die Schauspieler schließen sich diesem Niveau an: Chris Ferry als Psycho mit Zahnstocher im Mundwinkel spielt seine Rolle herrlich widerlich - Hauptdarstellerin Lewis entwickelt sich von der grauen Maus (ihre Rolle lässt anfangs nicht mehr zu, das liegt nicht an ihr) mit zunehmender Spielzeit auch immer glaubwürdiger.
Was den Film dann vollends versaut hat ist schlicht und einfach die Auflösung.
Nicht, dass es so etwas schon zig Male (und meistens genauso schlecht) gegeben hätte. Nein, mit dieser Auflösung wird wirklich sämtliche Logik über Bord geschmissen. Gerade die am Schluss gezeigten zwanzig Sekunden "Schlüssel-Szenen" ergeben evtl. einen Sinn. Aber der Rest ?!? No Way!
Klar, das Ende regt zum Nachdenken an, aber je länger man spekuliert und grübelt, desto idiotischer wird das ganze und offenbart nur, wie schlecht und undurchdacht das Drehbuch im Endeffekt zusammengewixt wurde. Und sich somit eine 8er oder eine eventuelle 9er-Bewertung versaut.
Schade, so ist "Gruesome" lediglich ein leidlich unterhaltsamer Grusler geworden, der für den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten, sich mit der, in der letzten Filmminute aufkommenden, Lösung alle Sympathien versaut hat und das Gesamtbild schmälert.
Sorry Mr. and Mrs. Crook, aber verarschen kann ich mich selber.
5,5 /10