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Nachdem Dante Varona (American Commando, Kris Commando) in einigen unterirdischen Werken als Darsteller mitwirkte, versucht er sich mit "The Raging Anger" erstmals selbst als Regisseur. Das Ergebnis ist dann ziemlich ernüchternd und blieb ein Einzelfall. Selbst von philippinischen C-Produktionen ist man Besseres gewohnt, finanziert wurde dieser Trashfilm mit einem Taschengeld.

Auch nach Vietnam sieht es für den hoch dekorierten Sergeant Renato (Dante Venora) nicht besser aus. Weil er den Bruder eines einflussreichen Reishändlers in Notwehr tötete, sitzt er nun im Knast. Doch damit noch nicht genug, so lässt der Reishändler Renatos Frau ermorden und entführt seinen kleinen Sohn. Renato bricht kurzerhand aus dem Knast aus, um dem Geschäftsmann entgültig das Handwerk zu legen. Unerwartete Hilfe erhält er dabei von dessen Tochter, aber nebenbei wird Renato sogar vom Militär wegen seines Ausbruches aus dem Gefängnis verfolgt. Schließlich bleibt ihm eine letzte Möglichkeit, er muss sich mit den Rebellen verbünden.

Und für diesen Kauderwelsch brauchte man tatsächlich zwei Drehbuchautoren, die sich hier gegenseitig mit ihrer Grenzdebilität überbieten wollen. So billig wie es klingt, ist es tatsächlich auch, was allein schon an den Sets auszumachen ist. Ein Kriegsgefangenenlager in Viertnam besteht aus einem Turm und einer Hütte oder das Gefängnis in welchem Renato sich befindet hat nur eine Zelle und als Schutz einen extra niedrigen Zaun zu bieten. Doch eigentlich treibt man sich den Großteil des Geschehens im Wald rum und ballert dort mit irgendwelchen Waffen herum, die eher wie Knallfrösche klingen. Für den Trashfan ist hier Partytime angesagt, man achte mal besonders auf die sogenannte musikalische Untermalung, welche außer willkürlichem Getrommel oder "Rambo" ähnlichen Sounds nicht viel zu bieten hat. Es klingt scheußlich, unpassend und teilweise abgehackt als hätte man verschiedene Sounds zu einer Endlosschleife zusammengeschnitten. Bei "The Raging Anger" will einfach nichts stimmen, auch die zahlreichen Actionszenen vermögen durch ihre Einfachheit zu langweilen und erinnern zeitweise sehr an "Der Kampfgigant II".

Unser Held sieht aus wie ein ungepflegter Wilder, aber alle Frauen werfen sich ihm um den Hals. Schon gleich zu Beginn in Vietnam kommt der Gute zum Stich und als seine Frau ermordet wird, hängt ihm plötzlich die Tochter des Reishändlers an der Backe. Der will sich natürlich für die Ermordung seines Bruders rächen, so ermordet man die Frau von Renato und nimmt das dauerkreischende Balg auch mit. Nebenbei kann man immer mal wieder aufstehen und sich beispielsweise ein Bier holen, um diesen Stuss besser zu ertragen. An Action ist zwar reichlich vorhanden, aber die Qualität ist unter aller Sau. Wie die aufgescheuchten Hühner rennen Renatos Gegner im Wald herum, um völlig unspektakulär mit kleinen Salven niedergemäht zu werden. In der ersten Hälfte gibt es zwei kleinere Keilereien ohne jegliche Choreographie, aber ansonsten wird nur in der Gegend herum geballert. Jegliche Szenen gleichen sich also, obwohl vereinzelt mal ein blutiger Einschuss zu erhaschen ist. Aber im Endeffekt langweilt sich der Zuschauer auch, wenn es in "The Raging Anger" zur Sache geht. Für den entgültigen Todesstoß sorgen dann die mieserablen Darsteller, allen voran Dante Varona.

Für den Trashfan genießbar oder sogar ein Fest, doch für das restliche Publikum eine Folter. Richtig gutheißen kann man hier nichts, die knappen zwei Punkte vergebe ich nur, weil es auf diesem Sektor tatsächlich noch schlechter geht. Hier hat Schmalhans Küchenmeister ordentlich gewütet, denn einen Film ohne Geld zu drehen ist wahrlich nicht leicht. So bietet "The Raging Anger" knappe 90 Minuten Langeweile ohne jegliche Höhepunkte und einer Story die wirklich zum Heulen ist.

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