Review

Die 17 jährige Justine zieht mit ihrer Mutter in ein Dorf namens Elysium Meadows, in dem einem das paradisische Leben auf Erden versprochen wird. In dem Dorf herrscht rege Disziplin, Solidarität und Gleichheit wird grossgeschrieben und wehe jemand möge sich der fassadenhaften Schönheit erwehren. Schon bald sieht die Neue, Justine, die mit dem spiessigen, auf schön getrimmten Leben des Dorfes nicht klarkommt, die faustdicke Lüge, die hinter dieser Illusion steckt. Ein Kampf beginnt, der auch fast ihr eigenes Ende bedeuten könnte.
Ehrlich gesagt, ist die Thematik des Filmes wirklich unterhaltend, da das Konzept dieses Filmes wirklich eiskalt kritisch ist. Die Parallelen, die dieser Film aufweist ist nur zu vehement herauskristallisiert und ähnliches durften wir sicherlich schon desöfteren in Vorzeigedramen bewundern. Daher wirkt die Ernsthaftigkeit um diesen TV - Film nur allzu aufgesetzt, wenn auch Inszenierung und Aufbau der Story allzu einleuchtend sind. Das ganze ist schon wie eine Rundfahrt an Schauerlichkeiten, da ist es dann auch einleuchtend, warum sowas unter Horror kategorisiert wird, aber dennoch als FSK 6 ausgegeben wird. Der Horror steckt nämlich tief im Detail. Tief. Porentief, aber jeder Moment, jede Szene deutet darauf hin. Fast schon zu sehr, denn man könnte den gestriegelten, faschistoiden Spiesserköppen, die hinter ihrer glänzlichen Gutheit ach so eklig sind nur noch eine reinhauen. Aber das mag wohl beabsichtigt sein, um der Protagonist Justine, die Utopia als vermeintlicher Staatsfeind betritt, noch mehr Symphatie abgewinnen zu können. Und so ist es dann auch, dass man der stinknormalen, eigentlich normallebenden Justine seine Beachtung schenkt, weil sie unter den ganzen auf gleich getrimmten Maschinen in Menschenform die menschlich handelnste ist. Und dabei ist dann eben der ganze Ablauf so wie man sich ihn vorstellt. Das erinnert dann vage an "Die Welle" oder einem anderen Drama, der in einer spiessbürgerlichen Kleinstsiedlung Amerikas spielt. Das dabei das Ganze nur der Plan eines genialen Wissenschaftlers ist, der die kompletten Menschen manipuliert und zu willenlosen Menschen macht, ist dabei eigentlich logisch, aber dennoch ist das eben jene Parallele die sich uns offenbart. Das Leben in einer Gemeinschaft mag schön sein, mit solidarischem Handeln und eifernder Disziplin ja auch, aber das gleichgeschaltene ist der Untergang jedweder Emotion und persönlicher Eigenschaften. Das mag der Film irgendwo rüberbringen. Für einen so simpel produzierten TV - Film dieser Art ist das fast schon zu viel des Guten und dabei ist dann auch leider die Schlusstwist so naiv wie es kommen musste. Die Gemeinschaft besteht weiter. Die Perfektion ist die Unperfektion, wie vorher auch, aber jeder freut sich, weil die Unperfektion die menschliche Perfektion ist. Utopia und Eden existiert halt nur in den Köpfen. Und Eden ist eben doch nur Chaos. Ohne das wäre es auch langweilig, trotzdem ist dieses Problem nur allgegenwärtig. Heuchelei und der Drang zu übermenschlichen Perfektionismus führt meist zu eins: noch mehr Heuchelei. Aber allzu psychologisch muss man hierbei auch nicht werden, dass wäre dem Film bemessen wiederrum zuviel des Guten, denn Teuflische Engel (ein wahrlich unpassender Titel), ist wirklich gesagt, ein Film, den man schnell vergisst, auch wenn er Potenzial hat, und sich Mühe gibt.

Fazit:
Ein Film der mühseelig und immerfort an einer Aussage zu kratzen hat, der aber dennoch die Falschheit des spiessbürgerlichen und fassadenhaften Kleinsiedlungslebens näherbringt. Das alles aber so gezwungen, dass es für diese unspektakuläre TV - Produktion nur zu naiv wirkt. Sicherlich für einmal interessant, aber hierfür gibts bessere Vertreter.

52%

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