Was anfängt, wie eine originelle Komödie mit religiösen Implikationen, entpuppt sich nach grellem Start, als das Road Movie mit Selbsterkenntnis für drei Journalisten von der Stange mit romantischem Abschluß und ohne jeglichen Biß.
Deswegen ist es auch kaum erklärbar, daß dieses letztendlich biedere Filmchen in Amiland so einen überwältigenden Erfolg hatte. Denn der Sinn der Mission unseres lieben Erzengels Michael alias John Travolta, nämlich zwei Reporter zusammmenzubringen, ist als Urlaubsgrund auf Erden (noch dazu zum letzten Mal, wie uns der Titelcharakter verrät) dann doch ein wenig dürftig.
Trotzdem kommt der Film zu Beginn gut vom Boden weg, als die Sensations-Erfindungspresse sich wie ein Geier auf den angeblichen Engel auf Erden stürzt und der sich als kettenrauchender, wortkarger Bauerntrampel entpuppt, noch dazu mit Tischmanieren, die dem mitspielenden Hund zur wahren Ehre gereichen.
Der gute Engel erklärt sich dann für einen Exklusivbericht tatsächlich bereit, nach Chicago mitzukommen, wenn man denn mit dem Auto fährt, Zeit genug, wie man langsam aber sicher ahnt, um einen ehemaligen Topjournalisten und seine heimliche Nachfolgerin auf einander anzusetzen und deren verkorkstes Leben neuen Schwung zu verleien.
Dabei ist der Film zwar recht amüsant und schleppt sich auch nicht dahin, doch nach dieser Ausgangssituation erwartet man die ganze Zeit irgendwas wirklich Großes, was dann bis zum Ende nicht kommt. Selbst als Michael schließlich vorzeitig abtreten muß, weil er wider des großen Plans auf Wunsch aller Beteiligten den Hund reanimiert, ist das kein Höhepunkt, auf den dann sogar noch ein Anti-Klimax folgt, bei dem sich die Reporter dann schicksalsbegünstigt in die Arme laufen.
Da steckt also reichlich guter Wille, aber kaum etwas Aufregendes in diesem Film, der jedoch mit seiner Prämisse andere Erwartungen weckt. Travolta ist recht ordentlich als schlampiger Engel, bekommt dann aber leider wieder sein "Get Shorty"-Überwasser. Hurt ist ordentlich und recht komisch, ohne daß er je eine Miene verzieht, während Pastorelli, der kläglich "underwritten" ist, für die Menschlichkeit und Side-Gags sorgt. Andie McDowell wiederholt leider nur Altbekanntes aus "Vier Hochzeiten...", aber dafür ist der Hund ein wahres Goldstück.
Am Ende ein reichlich gutgemeintes, aber belangloses Stück Film, daß harm- und arglose Gemüter problemlos zufriedenstellen wird, der Sensationsgier des Publikums aber nie gerecht wird. Fragt sich nur, warum man werbungstechnisch aber auf diesen Zug aufspringt, in dem man die Chose größer erscheinen läßt, als sie tatsächlich ist. Lieber noch mal "Dogma". (5/10)