Scheiße, knutsch' mir die Kimme!!! Was hat Kanadier Ryan Nicholson da nur für eine schwachsinnige Holzhütte ohne Fenster und Türen in die Welt gedonnert?
Viele Nackedeis und stupides Technogebumper, welches den Löwenanteil ausmacht, paart sich mit sporadischer Heavy Metal-Musik - Das ist mal eine Zusammensetzung ... Obendrein gibt es Horror der unterirdischten Sorte.
Die Dialogschaften sind wirklich nur zum Schmunzeln und dürften sich nicht schwer zu den mitternächtlichen, debilen Softpornofilmen auf VOX einreihen. Bis der erste richtige Gore-Effekt zum Einsatz kommt, vergehen eben mal schlappe 38 Minuten. Sodann werden Leute mit Schwertern aufgeschlitzt, Köpfe von Körpern weggerissen und Menschen gezwungen, gekochte Genitalien zu verspeisen. Desweiteren stößt man Rohre in den Schlund und lässt Schlangen in diesen herabkriechen, um sie kurz darauf wieder mit einer präzisen lateralen Inzision in Bauchnähe wieder zum Vorschein kommen zu lassen.
Hört sich alles schön makaber und teilweise innovativ an - Ist es aber nicht, glaubt mir! Die Art und Weise, wie diese pseudologische Billig-Produktion abgefilmt worden ist, tritt jegliche naturelle Leistungsstärke gekonnt in die Tonne. Alle Darsteller wirken in ihrer Dilettanz rundweg festgefroren. Das heftige Rumgeschwänke der Kamera ist mehr als ermüdend. Immer wieder gibt es infantile Sätze zu hören, welche die Abgehacktheit der dt. Synchronisation einmal wieder deutlich unter Beweis stellen. Die fingierte asiatische Drogen-Techno-Szene ist so permeabel wie ein lausiger Kubikmeter Wasser und determiniert den gesamten Film in einer fürchterlichen Tinktur amerikanischer Idyllik. So betritt man ungeübt die große Bühne und setzt Parallelen zu Filmen wie HOSTEL und Co. In einem Drehbericht wurde allerdings einst vermerkt, dass LIVE FEED vor HOSTEL bzw. im simultanen Zeitraum abgedreht wurde. Somit kann man dem Film zwar nur bedingte Plagiatvorwürfe machen, was das Mitschwimmen in der Tortureporn-Welle anbelangt, und trotzdem könnte diese instabile Subproduktion auf 10 Metern Entfernung keiner Kuh den Arsch wegschießen.
Story ist simpel: 5 junge Leute machen Ferien im asiatischen Land. Von Partylaune und Notgeilheit angereizt, führt es unsere Protagonisten erst auf einen traditionellen Abendmarkt und hinterher ins Nachtleben. Erst ist es eine erotische Tanzbar, in welcher es zu Handgreiflichkeiten mit einer Mafia-Gang kommt, die Menschen zum Vergnügen ihres Oberhauptes foltert, anschließend besucht man ein schmieriges Pornotheater, dass sich zugleich als Ende des Weges kristallisiert - Denn der Schlächter treibt in diesem Gemäuer sein Unwesen ...
Leider ein sinnloser Beitrag zur Torture-Porn-Welle, die derzeit ihrer Blütezeit entgegenjauchzt. Man muss heutzutage wirklich vorsichtig sein, wenn man Sätze liest wie "Dieser Film beinhaltet extreme Gewalt- und Sexszenen. Szenen die sie noch nie gesehen haben". Alle Freunde von Guts'n'Gore werden schlichtweg enttäuscht. Hier fließt wenig Blut, hier gibt es soften Sex à la AMERICAN PIE und die Gewalt geschieht ohnedies zu 50% im Off. Ein Bulle ist mit von der Partie, der sich gegen diese ganze Foltergeschichte einsetzt, dennoch ein Murder Metal-Shirt der Chicago-Sickos und Death Metaler Macabre trägt, welche bis dato nahezu jedem berühmten Massenmörder dieses Planeten ein Lied gesponsert haben ... Diese Art von Widersprüchlichkeiten macht Vieles bei einer solchen Low-Budget-Produktion aus und schlimm ist die Tatsache nicht deswegen, weil sie rigoros durchgezogen wurde, sondern weil es hauptsächlich kleine Dinge sind, die man mit ein bisschen Verstand hätte anders machen können. Ab der 50. Minute steht dann ohnehin Langeweile auf der Speisekarte und man kriecht förmlich vexatorisch auf seiner Coutch herum und beugt und streckt und rekelt sich, auf dass dieses Martyrium von Plattheit, welche die Idiotie auf ihren Schultern trägt, endlich ein Ende findet.
Das dt. Covermotiv ist wieder toll gemacht (7/10 Punkten) - Der Rest ... naja. Zum Glück gab ich auf einer Filmbörse nur 5 Ocken für diese österreichische Veröffentlichung aus. MIB haben, wie ich in den letzten Jahren resigniert erfuhr, ein Händchen für 'beschissene' Filme. Was HOSTEL mit Schock und Intoleranz auf den Punkt brachte, geht bei LIVE FEED als schlappschleimiger Erguss von Dannen. Wer sich die Zeit nehmen will, diesen Mumpitz anzusehen und meine Worte ignoriert, kann dies gerne mal ausprobieren - Wer nicht hören will, muss eben fühlen!
(Ich hoffe nur, dass GUTTERBALLS mich nicht enttäuscht.)