Zehn Komödienepisoden ohne jeden Zusammenhang, alternierend mit Gloria Guida und Laura Antonelli, die beide den Zenit ihrer Popularität 1982 bereits überschritten hatten. Leider sind aber nicht nur die Hauptdarstellerinnen gereift, sondern auch die Drehbücher veraltet. Mehr als ein müdes Lächeln können sie kaum entlocken. Ob nun Laura Antonelli ohne es zunächst zu wissen die Wohnung von einer Prostituierten übernimmt und schließlich als "neue Marisa" auch die Kunden. Oder Gloria Guida beim Taxifunk arbeitet und dann auch zuhause in der gleichen Form von Kurzdurchsagen bringt und derart ihren Freund/Mann in die Flucht schlägt. Die beiden kommen auch nicht in allen Teilen vor. Der Tiefpunkt wird mit "Lady Jane" erreicht, einer laut furzenden englischen Dame (Margaret Lee) im Luxusristorante, die glücklicherweise nicht von einer der beiden sich rar machenden "Hauptdarstellerinnen" gespielt wird, denen so diese Peinlichkeit erspart bleibt
Laura Antonelli darf immrhin in "Das Abenteuer" zeigen, was sie an Verführungskünsten drauf hat, allein der Blick... Diese Episode hat auch eine einigermaßen gute Schlußpointe. Auch nicht völlig daneben ist die darauffolgende "Flitterwochen"-Episode, in der ein Architekt und seine Gattin, gespielt von Gloria Guida, beide von einem arabischen Scheich verführt werden - mit der Aussicht eines millionenschweren Auftrags, der sich ins Nichts auflöst. Guida darf aber hier nicht mehr als ihr schönes Gesicht zeigen.
Daß solche Episodenfilme grundsätzlich nicht zu den Höhepunkten der Filmkunst zu zählen pflegt, ist bekannt. Aber z.B. "Zuccero, Miele e Peperoncino" (mit Edwige Fenech und Dagmar Lassander) besticht durch drei unterhaltsame, teilweise großartige Episoden. "Latin Lover" mit Gloria Guida ist hingegen nochmals schwächer als dieser FIlm von Komödienurgestein Dino Risi, dessen "Der Duft der Frauen" mit Agostino Belli zu den Klassikern der Italo-Sexkomödie gehört, auch sein "Viva Italia" mit Ornella Muti hat mir sehr gut gefallen.