"Airport 77 - Verschollen im Bermuda-Dreieck" ist der mittlerweile dritte Teil der Airport-Reihe. Die 70er Jahre waren das Jahrzehnt des Katastrophenfilms. Was da alles gesunken, abgestürzt, verschüttet oder in die Luft geflogen ist, passt unter keinen Hut mehr. 1970 durfte daher Burt Lancaster einen Jumbo Jet vor dem Absturz bewahren. Auch hier darf es wieder eine Boeing 747 sein, eigentlich gilt sie als sicherstes Flugzeug der Welt, aber auch als eines der größten. Somit kann Regisseur Jerry Jameson (Deadly Tower) seine zu groß geratene Kulisse einigermaßen rechtfertigen. Wer schon öfters geflogen ist, auch Langstrecke, weiss wie eng es selbst in einem Jumbo ist. Trotzdem ist die Kulisse zwar zu füllig, aber den 70er Jahre entsprechend altmodisch und mit viel Flair in Szene gesetzt. Auch handelt es sich hierbei um eine private Transportmaschine des reichen Philip Stevens (James Stewart). Damit sollen einige sichergestellte Kunstschätze transportiert werden. Das ruft drei Gauner (u.a. Joseph Cotton) auf den Plan. An Bord tummeln sich zwei Kinder, ist immer gut für die Dramatik, ein streitendes Ehepaar, die sympatische Stewardess und sonstiges reiches Gefolge. Jack Lemmon (Ein verrücktes Paar) verkörpert den Piloten Don Gallagher, der während des Films dann die Heldenrolle einnimmt. George Kennedy (Giganten am Himmel, Airport 80) darf als Flugexoerte Joe Patroni nicht fehlen, jedoch hat er wesentlich weniger Screentime als im Vorgänger. Insgesamt ist dieser Katastrophenflug recht prominent besetzt. Da wäre noch Christopher Lee (Der Mann mit dem goldenen Colt), Lee Grant (Staying Together) als nörgelnde Ehefrau, Robert Hooks (Passagier 57), oder Kathleen Quinlan (The Hills have Eyes).
Daher ist für ein überzeugendes Schauspiel schon mal gesorgt, doch wie seine Vorgänger braucht "Airport 77" unheimlich lang, um in die Gänge zu kommen. Die vielen Charaktere werden zwar nur oberflächlich behandelt, dies nimmt aber trotzdem sehr viel Zeit in Anspruch. So muss man sich locker eine Dreiviertelstunde gedulden, bis die Diebe zuschlagen und die Maschine in ihre Gewalt bringen. Im Tiefflug will man die Schätze in Sicherheit bringen, sämtliches Personal oder Passagiere wurde betäubt, doch leider bleibt man an einer Ölbohrinsel hängen. Man macht eine Bauchlandung im kühlen Nass, die 747 sinkt auf den Grund. Der Absturz selbst ist für das Alter des Films gut gemacht. Nur wundert es schon ein wenig, warum das Meer hier gerade mal fünf Meter tief ist. Nun kommt auch ein wenig Spannung auf, denn das Flugzeug hat natürlich ein Leck, auch droht es über eine Klippe zu rutschen. Mit Hilfe eines waghalsigen Plans, will man die Maschine nun mit Luftkissen zur Oberfläche bringen. Doch vorher müssen erst ein paar Sympatisanten dran glauben, man diskutiert ausgiebig über jeden Fluchtversuch und es entfachen Streitereien an Bord. So erleidet die Spannung immer wieder kleine Einbrüche, weil einfach zuviel gequatscht wird. Die Rettungsaktion wurde dann von Jameson recht spektakulär in Szene gesetzt, aber wir wissen alle schon wie es ausgeht.
Man muss schon Sitzfleisch haben, bis "Airport 77" endlich zu Potte kommt. Auch treten sämtliche Klischees dieses Genres in Kraft. Aber die zweite Halbzeit ist recht spannend, auch überzeugen die Darsteller.