Bereits im Vorspann mit seiner stylischen Aufmachung, Typografie und laszivem Sound blickt der geneigte Betrachter auf und steigt direkt in die Geschichte ein, in der ein wohlhabender Bürger ein Striplokal verlässt und kurz später bewusstlos in einem U-Bahnhof aufgefunden wird. Kaum hat das junge Studentenpärchen Alex und Patricia Hilfe geholt, ist der Mann auch schon verschwunden, besser gesagt in einen U-Bahnschacht verschleppt, wie der Zuschauer erfährt. Ziemlich abrupt und intensiv wird der Betrachter dann in die Welt der kannibalischen Überlebenden eines einstigen Unglücks in die Unterwelt geführt, dass einem noch heute, nach über 30 Jahren, die Spucke wegbleibt. Wenig zurückhaltend nämlich zeigt die Kamera einige Überreste der erbeuteten Fahrgäste, die mehr oder weniger angefressen aussehen, wobei die SFX absolut erstaunlich für die damalige Zeit sind und noch immer für Schaudern sorgen. Grund genug ist erst das Abhandenkommen der erhabenen Persönlichkeit also, damit die Polizei aktiv wird, schließlich wurden bereits vorher einige andere, wenn auch nicht gerade wichtige, Personen als vermisst gemeldet. Donald Pleasance gibt sich die Ehre als kleingeistiger Inspektor Calhoun, der sich gerne schlauer gibt, als er ist, wodurch letztlich die beiden jungen Amerikaner schließlich auch noch in das Geschehen involviert werden und zwar mehr, als ihnen lieb ist . Während sich dort unten dramatische Tragödien bei den letzten Überlebenden der Katastrophe abspielen, gibt man sich überirdisch gern sophisticated, wie z.B. Christopher Lee als Vertreter des MI5, zweifellos ein klasse Auftritt als Gegenüber von Donald Pleasance. An schauspielerischen Darbietungen wird einem durchweg grundsolide, teils gute Kost geliefert, überzeugend ist vor allem die gelungene Atmosphäre von Krimi bis Horror, die wechselnd vorherrscht. Abgesehen von den kriminologischen Elementen, die nur allzu britisch anmuten, ziehen sich immer wieder düstere Szenen voll roher Gewalt und klaustrophobischen Sets durch diesen bemerkenswerten Film. Das Drehbuch zeichnet dabei ein bemitleidenswertes Bild des in Krankheit und Dreck dahinvegetierenden Monsters, im nächsten Moment auch wieder den sittlich oder besser moralisch verrohten Rest eines entzivilisierten Menschen, genauso furchteinflößend wie erbärmlich. Stilbewusst und mit der nötigen Konzentration auf das Wesentliche seiner Story schuf Regisseur Gary Sherman in seinem Debüt einen ähnlich bemerkenswerten Horrorfilm wie seinen "Tot & Begraben". Von damaligen Hammerproduktionen hebt sich dieser Film allein schon in seiner Grobheit deutlich ab, inhaltlich nimmt er eher dem neuen "Creep" von Christopher Smith einiges vorweg, der fast schon wie ein Remake wirkt.
Fazit: Eigenartige, zeitlose Mischung aus Britkrimi und düsterem Horror. Eine Perle made in Britain, die es wieder zu entdecken gilt. 8/10 Punkten