Review

„Jugend von heute. Jugend, die selbstkritisch ist, und rebellisch. Jugend, die sachlich ist und romantisch zugleich. Jugend, die die Revolution der Sexualität herbeigeführt hat.“

Mit diesen Worten startet der zweite Teil des „Schulmädchen-Reports“, nach dem riesigen Erfolg des Erstlings dauerte es kein Jahr bis die Fortsetzung in die Kinos kam. Wie im ersten Teil werden einzelne Episoden (voneinander völlig unabhängig) locker verbunden und teilweise unterbrochen von Befragungen auf der Straße.

Außer der charakteristischen Titelmelodie gibt es einen unfassbar grottigen Titelsong für den zweiten Teil, gesungen von einem Schlagersternchen namens Daisy Door. Genauso heiter und weltfremd wie dieser Song mutet die Atmosphäre des Films an.

In der ersten Episode geht es um einen Lehrer der an einem Mädchen-Gymnasium unterrichtet und von seinen Schülerinnen Verführt wird. Die ganze Klasse weiß davon und erpresst ihn. Schier in den Wahnsinn getrieben begeht er Selbstmord. Nach einer sehr heiteren Episode geht es u.a. auch um Zwangsprostitution, Vergewaltigung, Drogenmissbrauch und sexuelle Abhängigkeit. In der vorletzten Episode gibt’s noch einen Selbstmord, diesmal bleibt es aber beim Versuch

So schwanken die Episoden ständig zwischen (bemühtem) Ernst und bewusst zotiger Komik. Letztere ist aber noch weitaus weniger vorhanden als in den zahlreichen Fortsetzungen. Der zweite „Schulmädchen-Report“ ist noch, genau wie das Original, ein reiner Pseudo-Dokumentarfilm mit extrem plakativen Szenen. Klischeehaft sind sowohl die Charaktere als auch die gestelzten Dialoge und die unglaubwürdig konstruierten Storys. Die ernsten Episoden überwiegen ein wenig, insgesamt stimmt aber die Mischung.

Der zweite Teil der Reihe scheitert ein wenig an seinem psychologischem Grundton: Zu langweilig und trocken werden manche Fälle präsentiert und können nur noch durch die hohe Naivität glänzen. Für Fans ist das sicherlich kein Problem, für alle anderen dürfte dies der vielleicht uninteressanteste sein. Zu wenig Erotik und Lacher und schlichtweg zu viel prüde Spießigkeit eines Aufklärungsfilms vermiesen die eigentlich ganz netten Episoden gründlich.

Fazit: Einer der schwächeren Beiträge zur Reihe, aber immer noch höchst unterhaltsam und kurios. Wer mehr Nudity und Zoten will sollte zu späteren Teilen greifen.

5,5 / 10

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