Trotz zweier kolossaler Fehlschläge in Bezug auf seine Weltherrschafts-Pläne mangelt es Dr. Fu Man Chu (Christopher Lee) & seiner Tochter Lin Tang (Tsai Chin) nicht an Fans. Die tragen sie (bestimmt hunderte Kilometer weit) auf Sänften zu ihrem Geburtsort, wo sie ihre neue Residenz aufschlagen. Ihr Empfang wird mit einem Konfetti-Feuerwerk gefeiert & ein paar Verräter werden zu Ehren des Meisters hingerichtet. Einer davon verliert in einer hübsch getricksten Szene seinen Kopf.
Fu Man Chus Pläne beschränken sich diesmal auf eine Sache: Rache! Rache an dem Mann, der seine Absichten so unverschämt durchkreuzt hat. Scotland Yards Ermittler-Ass Nayland Smith (Douglas Wilmer). Der Plan ist aufwändig & perfide. Der Doc will Smith entführen & durch einen Doppelgänger ersetzen lassen, der dann einen Mord begehen wird, woraufhin er vor Gericht schuldig gesprochen & hingerichtet werden soll. Ein geniales Rache-Konzept, mit nur einem kleinen Haken. Der echte Star-Polizist langweilt sich währenddessen im Verlies & soll dann zeitgleich mit dem falschen getötet werden. Ob Nayland Smith da brav mitspielt?
Klar, warum das "Problem" einfach lösen, wenn es kompliziert fast genauso gut geht? Regie führte diesmal Jeremy Summers, der ansonsten hauptsächlich im TV-Bereich tätig war. Und so sieht der dritte Fu Man Chu der 60er-Jahre auch aus: Wie ein Fernsehfilm. Das alles ist behäbig erzählt & erschreckend unspektakulär in Szene gesetzt, es mangelt an Action & an Schwung, der hohe Unterhaltungswert der Vorgänger wird leider nicht annähernd erreicht & das Finale ist auch noch enttäuschend ausgefallen. Die Glaubwürdigkeit war ja noch nie ein Steckenpferd der Reihe, aber dass ein entführter Chirurg einen stämmigen (& hypnotisierten) Chinesen zum hageren Engländer umgestaltet, ist fast ebenso schwer zu schlucken wie die Tatsache, dass Smiths Freunde & Kollegen nichts unternehmen, obwohl er nur dasitzt, Löcher in die Luft starrt & sich konsequent ausschweigt.
Neben den bereits Genannten spielen Horst Frank (als Rudi the Beauty), Peter Carsten (als Rudis Komplize), Maria Rohm (als Rudis Liebschaft; sie ist Nachtclubsängerin & darf ihre Lippen zu zwei Songs von Samantha Jones bewegen), Tony Ferrer (als Inspektor Ramos), Wolfgang Kieling (als Chirurg) & Suzanne Roquette (als Chirurgen-Tochter). Gedreht wurde u. a. in den Studios der Shaw Brothers in Hongkong. Die deutsche Fassung läuft diesmal "nur" ca. 7 Minuten kürzer. Sorry, Doc, bei aller Liebe, aber das war doch eine ziemlich müde Nummer.
4,5/10