"The world shall hear from me again", deklamierte Dr. Fu Man Chu (Christopher Lee) am Ende des Vorgängers. Und er hat nicht zu viel versprochen. Bereits ein Jahr später war er wieder zurück, samt Töchterchen Lin Tang (Tsai Chin), einer kleinen Armee von Henchmen & größenwahnsinnigen Zukunftsplänen. Diesmal legt er sich fest: Die Weltherrschaft soll es sein! Und deshalb... Oh mein Gott, er hat Merlin (Rupert Davies) entführt! Und dessen Tochter (Carole Gray) ebenfalls. Zum Glück ist es nicht der legendäre Magier, sondern "nur" ein französischer Wissenschaftler, lautgeschrieben Schühl Merlöh. Der Schurke zwingt ihn, eine neue Erfindung zu modifizieren, mit der man Energie zum Zwecke der Zerstörung übermitteln kann. Nayland Smith (Douglas Wilmer) von Scotland Yard bekommt davon Wind & auch der schlagkräftige Deutsche Franz Baumer (Heinz Drache) wird in die üble Sache involviert, nachdem sich Fu Man Chus Schergen seine Freundin Marie (Marie Versini) gekrallt haben.
Don Sharps Sequel ist im Prinzip das gleiche nochmal in grün. Der Aufbau & die Struktur der Geschichte, die handelnden Figuren, der Ablauf des Masterplans, da hat sich der Superschurke wohl gedacht, weil es bei Ich, Dr. Fu Man Chu bereits so schön nicht geklappt hat, probieren wir es eben einfach noch einmal. Und warum auch nicht? Der Plan ist ja Idiotensicher. Außerdem hat er mit Neuzugang Feng (Burt Kwouk; ewig schade, dass er hier keinen auf Cato macht & den Doc hinterrücks attackiert) einen Experten an seiner Seite. Was kann da schon schiefgehen? Ähm... natürlich einiges, wie uns der Folm zeigt. Dabei beginnt es so vielversprechend, mit dem Kreuzfahrtschiff voller glücklicher Familien, welches er zu Demonstrationszwecken ins Nirvana zappt.
Doch wie beim letzten Mal hat er auch hier wieder am falschen Ende gespart: Bei seinen Männern. Die sind zwar adrett (ganz in schwarz) gekleidet, mit den roten tibetischen Gebetstüchern als modisches Accessoire, das man vielfältig (als Gürtel, als Stirnband, als Waffe...) einsetzen kann. Aber als ihre Kampfausbildung stattgefunden hat, waren sie vermutlich alle gerade auf’m Klo. Die können nix! Selbst wenn sie zu fünft einen Mann attackieren, halten sich die Erfolge meist in Grenzen. Sogar gegen die kampftechnisch bestimmt nicht versierten Mädels, die entführt wurden, kommen die armen Schlucker im 1 : 1 nicht an. Abgesehen von seinen fragwürdigen Personalentscheidungen muss sich der Doc zudem den Vorwurf gefallen lassen, im Eifer des Gefechts selbst übers Ziel hinauszuschießen.
In Punkto "Streng gucken" & "Frauen hypnotisieren" ist er indes Spitzenklasse & dass er im Versteck eine Schlangengrube eingerichtet hat, mit der er gerne droht & in die auch mal jemand reinplumpst, ist ebenfalls sehr schön. Und somit ist auch dieses Abenteuer ein kurzweiliger Spaß, der bestens unterhält. Analog zum ersten Teil ist die deutsche Fassung wiederum knapp 10 Minuten kürzer.