Keine Ahnung wie man sich den Film schön saufen kann, aber in meinen Augen haben wir es hier mit dahingewichster Rotze zu tun.
Die Story ist schnell erzählt und ich will gar nicht lang drauf eingehen, weil es nicht viel zu erzählen gibt:
Eine Gruppe Backpfeifen unternimmt ´ne Tour und schippert an der stillgelegten Geisterbahn "Dark Ride" vorbei. Legenden zufolge wurden da vor 13 Jahren zwei Mädchen kalt gemacht. Die Gruppe dringt in die Bahn ein - der Killer ist, nachdem er aus der Klappse ausgebrochen ist, auch anwesend und schnippelt einen nach dem anderen weg. Ende.
Ich schaue ja wirklich gerne Slasher, und von mir aus kann sich die Geschichte hundert Mal wiederholen. Hauptsache ich werde angenehm unterhalten und es rockt.
Aber in "Dark Ride" laufen einfach nur unsympathsche Kotzbrocken rum, deren Gesprächsstoff zu neunzig Prozent aus Poppen und Drogen konsumieren besteht. Die restlichen zehn Prozent beschränken sich auf "Hilfe" schreien und über den Killer spekulieren. Nicht dass die Schauspieler unterste Schublade wären, für so ´nen Streifen durchaus akzeptabel, aber durch diese Hirnlos-Dialoge erreicht keiner auch nur ansatzweise Charaktertiefe. Sympathie zu irgendeinem aufzubauen wird im Ansatz erstickt. Welcher Idiot denkt sich denn so ein Drehbuch aus? So erbärmliche Dialoge gibt´s nicht mal in Amateur-Produktionen zu sichten.
Die Anfangs-Sequenz (Die Rückblende zur Ermordung der Mädchen) ist nett, auch nach zwanzig Minuten Laufzeit wie der Killer sich dann gegen zwei Pfleger rausmetzelt, ist gut gelungen. Aber danach geht es wirklich nur noch steil bergab. Ellenlange Poppen- Dialoge, Drogenkonsum en masse, einmal wird sogar geblasen (und das wird in solchen Filmen immer bestraft, hehe). Spannung ? Nö. Bis der Killer aktiv wird ist eine Stunde rum. Und selbst da wird es mit der Spannung oder sonstigem nicht besser.
Durch die Asympathie fiebert man nicht mit. Und richtig folgen kann man dem wirren Ablauf auch nicht (wer ist schon tot? Wo ist der? Warum sind die jetzt da, diese Person hier allein usw.) Es wird wild hin und her gesprungen zwischen den Figuren. Schockeffekte? Wenn zum hundertsten Mal irgendeine Puppe ein Meter aus der Mauer hervor gesprungen kommt kann ich nur noch weinen und Mitleid haben. Aber mein Puls erhöht sich dabei nicht um einen Schlag.
Die Locations sind solala. Mal ganz nett, mal mies. Als Zuschauer fühlt man sich eher wie im Wachsfiguren-Kabinett als in einer Geisterbahn, so groß, sperrig und weiträumig ist das Arreal, geschweige denn davon, dass nirgends Schienen aufzufinden sind (bzw. selbst wenn diese nach Schließung des "Dark Rides" entfernt worden wären, wäre es meistens technisch gar nicht möglich, sich als Zuschauer vorzustellen, dass da mal Schienen hätten sein können.)
Und da fragt man sich die ganze Zeit, wo der dicke Frodo ist (wahrscheinlich kurz zum Mac was essen), nur damit der eine "geniale" Pointe zum Schluss noch reinhauen kann. Amen.
Nee, Leute. So nicht. Das einzige, was wirklich gelungen ist, ist die "Kopfspalterszene". Die ist wirklich nett und bleibt auch im Kopf vom Zuschauer hängen. Aber als Nebeneffekt bleibt auch so eine Art Kotzgefühl in Erinnerung, von dem man permanent durch die neunzig Minuten begleitet wurde.
Zwei, drei nette Splatterszenen machen keinen guten Film aus. Gorehounds sollten "Dark Ride" vielleicht mal ausleihen, wenn sie wirklich gar nix zu tun haben, aber selbst die sind mit Sicherheit nicht zufrieden gestellt nach dem Anschauen.
Mit gutem Willen noch 3 Punkte für diesen Mist.
3/10